Café Buxbaum wird nicht abgerissen: Riesen-Ikea mit Herz für lokale Vereine

Holzbüttgen · „NRW wird umbenannt in Ikea-Musterland“ sangen die Bläck Fööss, als 1979 das schwedische Möbelhaus in Kaarst eröffnet wurde. Wenn alles rund läuft, müssten 2017 ganze Arien angestimmt werden: Im Gewerbegebiet Kaarster Kreuz investiert Ikea rund 100 Millionen Euro in ein weltweit einmaliges Pilothaus für Umwelt und Nachhaltigkeit.

as neue Ikea-Einrichtungshaus: Die Verkaufsfläche wird im Vergleich zum alten Standort auf 25.500 Quadratmeter mehr als verdoppelt.

Foto: Animationen: Ikea Deutsch

Trotz der Superlative legen die Verantwortlichen Wert auf lokale Aspekte: Das Café Buxbaum wird nicht abgerissen, Kaarster Vereine sollen hier ein einzigartiges Konzept realisieren.

Landrat Petrauschke und Bürgermeisterin Dr. Ulrike Nienhaus (stehend, v.l.) trafen sich jetzt mit den Ikea-Machern und Vertretern der drei Kaarster Vereine.

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Brigitte Albrecht vom Kunstcafé EinBlick wird in den Buxbaum-Räumlichkeiten ein integratives Künstleratelier betreiben, Horst Schleberger von der Senioreninitiative Kaarst freut sich auf reichlich Platz für die Holzwerkstatt des Vereins, Mark Koll nimmt einen Proberaum für zehn Kaarster Bands unter seine Fittiche – alles ehrenamtliche Initiativen. „Ikea möchte als guter Nachbar Verantwortung für die Gemeinschaft übernehmen“, sagt Expansionschef Johannes Ferber. „Das Café Buxbaum soll als Treffpunkt für die Menschen in Kaarst ausgebaut werden“, freut sich Detlef Boje, Chef des Kaarster Einrichtungshauses.

Foto: Foto: Rolf Retzlaff

Lokales eng an Ikea binden – das ist eine neue Strategie, die sympathisch macht. Und auch in der Gestaltung geht das Möbelhaus neue Wege. Vom Café Buxbaum aus gelangen die Besucher über ein begehbares Dach zum Dachcafé. Überhaupt soll die Dachlandschaft mit viel Grün und mehreren Ebenen begeistern. Große Fenster sollen Einblicke zum Beispiel in die SB-Halle und die Möbelausstellung gewähren. Die Plaza erhält eine außergewöhnliche Optik mit Glas und Holz. Im Außenbereich wurden die Parkplätze von ursprünglich geplanten 1.750 auf 1.240 reduziert, um mehr Platz für Grün zu schaffen. Das Parkdeck bietet jedoch Raum für Erweiterungen. „Auch haben wir die Diskussion um einen öffentlichen Grillplatz in Kaarst mitverfolgt – wir werden einen solchen anbieten“, freut sich Boje. In Absprache mit dem NABU sollen Blühwiesen statt Zierrasen angelegt werden, auf einer rund 20.000 Quadratmeter großen Ausgleichsfläche ist eine Streuobstwiese geplant. Ebenfalls im Zeichen der Nachhaltigkeit sollen Schnelllade-Stationen für E-Autos und E-Bikes entstehen. Auf den Ikea-Dächern wird Platz sein für die größte Photovoltaikanlage in Kaarst. Für das passende Licht sorgt ausschließlich eine LED-Beleuchtung. Ein Tank sammelt rund 240.000 Liter Regenwasser für die Toilettenspülung.

Man merkt: Das Riesenprojekt wird mit viel Liebe geplant. Immerhin entsteht hier eins der größten Ikea-Häuser Deutschlands. Und die Investition von rund 100 Millionen Euro weiß Boje stolz einzuschätzen: „Sie ist ein Bekenntnis zum Standort Kaarst!“

(Kurier-Verlag)