Hilfsbedürftige und Hilfsbereite treffen sich online Organisierte Hilfe – in der Krise heißt es: zusammenstehen!

Kaarst · Menschen, die anderen, benachteiligten Menschen in der Coronakrise helfen wollen, organisieren sich. Besonders effektiv scheint das über die sozialen Medien zu funktionieren. Eine neu gegründete Kaarster Facebook-Gruppe hat die 1.000-Personen-Marke innerhalb von 72 Stunden geknackt.

Die „Kaarster Corona Nachbarschaftshilfe“ koordiniert Einkaufshilfen im Stadtgebiet.

Foto: privat

Die „Kaarster Corona Nachbarschaftshilfe“ bündelt Informationen und vermittelt zwischen Hilfswilligen sowie Hilfsbedürftigen. Gruppengründerin ist die FDP-Bürgermeisterkandidatin Uschi Baum, die bereits mit dem Verein „Kaarster helfen“ viel Erfahrung gesammelt hat. Sie ruft im Internet auf: „Gemeinsam können wir uns gegenseitig helfen und auch mit Informationen versorgen. Dazu habe ich diese Gruppe der Nachbarschaftshilfe gegründet. Sie ist konfessions- und politikfrei. Es geht um eine Krise, die wir gemeinsam meistern müssen. Jeder der helfen möchte ist willkommen.“

Da ältere Menschen von der Krankheit – und deren Begleitumständen – besonders stark betroffen sind, werden auf diesem Wege unter anderem Einkaufshilfen organisiert. Uschi Baum: „Um diese Risikogruppe so weit wie möglich zu schützen, muss die Infektionskette unterbrochen werden. Nur so ist es uns möglich – im Interesse Aller – unsere Krankenhäuser mit ,relativ wenigen’ Fällen funktionsfähig zu erhalten und nicht mit einer riesigen Krankheitswelle zu überfordern“, so Baum und weiter: „Dies ist die einfachste Form zur Unterbrechung der Kette. Wohltuend ist, dass hier unsere Nachbarschaft eigentlich funktioniert! Dazu sind wir Kaarst. Nachbarn und Verwandte versorgen in der Regel Menschen in Quarantäne. Bei inzwischen 630 Gruppenmitgliedern hier, das heißt: mit einer Quote von 1:800 Einwohnern müssen wir noch mehr Menschen ansprechen und verbreiten, dass man nachbarschaftlich handelt.“

Um möglichst schlagkräftig zu sein, werden weitere Mitstreiter und Multiplikatoren gesucht. Uschi Baum: „Erst wenn wir zum Beispiel über das Sozialamt, die Sozialberatung des SKM, das Ordnungsamt oder ähnliches einen Hinweis bekommen, werden wir tätig. Auch hier werden wir versuchen, vorrangig Nachbarn zu finden, die sich der Hilfe annehmen.“

Parallel dazu macht auch der CDU-Bürgermeister-Kandidat Lars Christoph auf ein ähnliches Angebot der Jungen Union Deutschlands aufmerksam. Die hat auf der Seite www.die-einkaufshelden.de eine Plattform eingerichtet, wo (jüngere) Personen die Einkäufe übernehmen können, und ältere Personen, die nach Hilfe suchen, zusammengebracht werden. Lars Christoph versichert: „Wir möchten daneben auch die lokalen Initiativen gerne unterstützen, die sich bei Facebook derzeit organisieren. Daher meine Bitte: Wenn Sie nicht selber bei Facebook sind, aber gerne beim Einkaufen im Bedarfsfall behilflich sein möchten, melden Sie sich gerne bei mir. Gleiches gilt selbstverständlich, wenn Sie selber Hilfe benötigen!“ -tho