Polizei warnt vor falschen Microsoft-Mitarbeitern

Rhein-Kreis/Kaarst · Die Polizei warnt vor Betrügern, die sich am Telefon als Microsoft-Mitarbeiter ausgeben. In den vergangenen Tagen kam es insbesondere in Kaarst zu Anrufen von offensichtlichen Betrügern.

Foto: Polizei

Diese, mit englischem Akzent sprechend, behaupten am Telefon, für den genannten IT-Konzern zu arbeiten. Grund des Telefongesprächs sei, dass der Computer des Angerufenen mit Schadsoftware/Viren belastet sei. Dabei versuchen die Täter ihr potenzielles Opfer zur Installation einer Fernwartungssoftware (sogenannter TeamViewer) zu überzeugen. Über ein solches Programm ist es möglich, vollen Zugriff auf den Computer zu erlangen.

Im weiteren Verlauf der länger andauernden Telefonate erlangte der unbekannte Anrufer in einem Fall auch tatsächlich die Kontodaten einer über 70-Jährigen aus Kaarst. Obwohl die Angerufene relativ zeitnah "den Braten roch" und die Verbindung zum Computer kappte, gelang es dem Täter, einen geringen Betrag vom Konto des Opfers abzubuchen. Zu weiteren unberechtigten Kontoverfügungen kam es danach nicht mehr. Die Seniorin erstattete Strafanzeige bei der Kriminalpolizei; die Ermittlungen hierzu dauern an.

Eine dringende Empfehlung der Polizei: Wer einen solchen Anruf erhält, sollte auf keinen Fall auf die Forderungen eingehen. Beenden Sie sofort das Gespräch, trennen Sie umgehend die Internetverbindung.

Nehmen Sie auf keinen Fall irgendwelche Zahlungen vor und geben Sie am Telefon keine Bank- oder Kreditkartendaten weiter. Microsoft führt unter keinen Umständen unaufgeforderte Telefonanrufe durch, in denen das Unternehmen anbietet, ein schadhaftes Gerät zu reparieren. Selbst auf offizielle Support-Anfragen erfolgen Hilfestellungen fast ausschließlich per E-Mail. Microsoft schickt unaufgefordert weder E-Mails, noch fordert das Unternehmen per Telefonanruf persönliche oder finanzielle Daten an. Gibt sich der Anrufer als Mitarbeiter der Microsoft-Lotterie aus, dann stimmt dies nicht: Es gibt keine Microsoft-Lotterie. Microsoft fragt niemals aktiv nach Kreditkarteninformationen, um die Echtheit von Office oder Windows zu verifizieren. Microsoft kontaktiert Nutzer nicht ungefragt, um über neue Sicherheitsupdates zu informieren. Ein Kontakt zum Microsoft-Support erfolgt ausschließlich auf Initiative der Nutzer, niemals umgekehrt.