Ein Großer geht nicht ganz: Benno Jakubassa wird Ehrenvorsitzender

Neuss · Es war ein Abend voller Emotionen. Beim politischen Aschermittwoch, den Benno Jakubassa erst ins Leben gerufen hatte, wurde der scheidende Stadtverbandsvorsitzende zum Ehrenvorsitzenden gemacht.

Eine letzte Verbeugung. Jakubassa hört nach 22 Jahren als Stadtverbandsvorsitzender auf. Für ihn gab es mehrfach Standing Ovations.

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Zuvor gab es regelrechte Lobeshymnen auf das SPD-Urgestein. "Wenn Ihr so weiter macht, heule ich gleich los wie ein Schlosshund", sagte Jakubassa vor rund 200 Gästen. Drei Sozialdemokraten hat er 1985, 1990 und 2012 in den Landtag begleitet, mit Reiner Breuer 2015 die Bürgermeisterwahl gewonnen.

Sie alle haben sich bei Benno bedankt — ob in Form eines Briefes, wie Friedhelm Farthmann, 1985 bis 1995 Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion — oder persönlich. Fritz Behrens betonte, dass auf Jakubassa in all den Jahren Verlass war. Breuer verglich ihn mit einem Boxer. "Ein politisches Schwergewicht, das immer voller Überraschungen steckte", so der Bürgermeister, auf dessen Vorschlag Jakubassa zum Ehrenvorsitzenden gewählt wurde. Vom SPD-Kreisvorsitzenden Daniel Rinkert gab es die "Willy-Brandt-Medaille".

"Es war mir eine große Ehre, Euer Vorsitzender zu sein. Ich weiß, ich war oft genug ein echter Kotzbrocken", so Jakubassa. Zum Schluss betonte er mit Blick auf Berlin, wie wichtig die vielen Tausend aktiven Genossen von der Basis wären. Ihm sei um die Zukunft der Neusser SPD nicht bange. Angst und bange werde ihm aber, wenn er sich das "peinliche" Schauspiel der SPD auf Bundesebene anschaue. Jakubassa will seinen Neusser Genossen aus dem Hintergrund mit Rat und Tat zur Seite stehen.

(Kurier-Verlag)