Flüchtlingsunterkunft Allerheiligen: Einzugstermin doch erst Januar

Allerheiligen · Marc Dietrich, Kreisgeschäftsführer des DRK Neuss, ist erschüttert. Noch bevor rund 300 Flüchtlinge die Sporthalle in Allerheiligen beziehen werden, haben Unbekannte die Dixiklos vor der Einrichtung umgeschmissen.

Marc Dietrich und Heimleiter David Schindler haben gemeinsam mit ihrem Team ganze Arbeit geleistet und die Sporthalle innerhalb von zwei Tagen eingerichtet.

Foto: Foto: Violetta Buciak

Die Konsequenz: Bereits jetzt musste Wachpersonal eingestellt werden. Dabei erfolgt der Bezug der Halle erst im kommenden Jahr und nicht wie geplant in dieser Woche.

Das erklärte Bürgermeister Breuer am Montagabend. "Aufgrund der derzeitigen Zuweisungssituation gehen wir momentan davon aus, dass die Sporthalle Allerheiligen ab der ersten Januarwoche mit Flüchtlingen belegt werden muss. Die Begründung dafür liegt in der Tatsache, dass erstens: Die Stadt zur Zeit noch ein kleines Guthaben auf dem ,Zuweisungskonto' hat, zweitens: Die Zahl der Zuweisungen durch die Bezirksregierung sich in den letzten Tagen etwas verringert hat und drittens: Der NRW-Innenminister kürzlich zugesichert hat, dass den Kommunen zwischen Weihnachten und Neujahr keine Flüchtlinge zugewiesen werden, sondern diese in den Landesunterkünften betreut werden."

Eine Wendung, die für große Überraschung in der Bevölkerung gesorgt hat. Noch am Wochenende waren viele Helfer im Einsatz, haben die Sporthalle in Allerheiligen komplett eingerichtet. Jetzt wird die Halle noch mindestens zwei Wochen nicht genutzt — weder von Sportlern, noch von Flüchtlingen. Dennoch zeigt sich Bürgermeister Breuer erleichtert:

"Vor allem dank des Entgegenkommens des Innenministers werden alle Helfer in Allerheiligen über die Feiertage nicht im Einsatz sein. Ich bin aber sehr froh, dass die Sporthalle durch die Vorbereitungen in den letzten Tagen jetzt voll einsatzfähig ist und sofort genutzt werden kann, wenn die Menschen zu uns nach Neuss kommen."

Wer kommt und aus welchen Ländern die Flüchtlinge stammen, ist noch nicht bekannt.

(Kurier-Verlag)