Kaarster Bürger gegen Fluglärm schöpfen Hoffnung: Groschek sichert seine Hilfe zu

Kaarst · Es ist der Dauer-Aufreger in Kaarst. Der Fluglärm macht den Bürgern vor allem nachts zu schaffen. Das wollen sie nicht auf sich sitzen lassen. Mit einer ungewöhnlichen Aktion machte die Initiative „Kaarster gegen Fluglärm“ wieder auf sich aufmerksam.

Minister Groschek: „Wir müssen einen vernünftigen Weg finden.“

Foto: Foto: Jakub Nucon

Verkehrsminister Michael Groschek bekam am Dienstag vor dem Landtag 1.500 Protestkarten in die Hand gedrückt. Er verspricht: „An dem Thema will ich dranbleiben!“ Ein Hoffnungsschimmer für die Bürger.

1.500 Kaarster haben in den vergangenen Wochen Protestkarten an Verkehrsminister Michael Groschek ausgefüllt, mit denen sie gegen die permanente Störung der Nachtruhe durch den Flughafen Düsseldorf protestieren.

Dazu erklärt der Vorsitzende des Vereins „Kaarster gegen Fluglärm“, Werner Kindsmüller: „Die Menschen in Kaarst haben genug von der ständig wachsenden Lärmbelästigung des Flughafens in den Abend- und Nachtstunden. Wir erwarten von Minister Groschek, dass er das vom Flughafen Düsseldorf initiierte Erweiterungsverfahren nutzt, um eine Begrenzung des Flugverkehrs auf 22 Uhr durchzusetzen und extensive Ausnahmegenehmigungen aufzuheben.“

Durch die bei Nacht fliegenden Flugzeuge ist die Lebensqualität der Kaarster gemindert. Schlaflose Nächte sind für viele Anwohner keine Seltenheit, an geöffnete Fenster im Schlafzimmer ist kaum zu denken.

„Während die Zahl der Flugbewegungen in den vergangenen zehn Jahren nahezu konstant geblieben ist, hat sich die Zahl der Starts und Landungen nach 22 Uhr um fast 50 Prozent erhöht. Deshalb ist es geboten, dem Schutz der Nachtruhe absolute Priorität einzuräumen“, so Kindsmüller. Aufgrund des Antrags des Flughafens Düsseldorf, die Zahl der Flugbewegungen von 45 auf künftig 60 zu erhöhen, sei zu erwarten, dass die Zahl der Flüge in den Abend- und Nachtstunden weiter zunehmen werde.

Minister Groschek hat im Gespräch mit den rund 30 anwesenden Bürgern aus Kaarst zugesichert, ihre Anliegen ernst zu nehmen. In weiteren Gesprächen mit den Vertretern der Initiative will der Verkehrsminister überlegen, wie man die Belästigung durch Fluglärm reduzieren könne. Groschek: „Wir müssen einen vernünftigen Weg finden, um zu einem Interessensausgleich zu kommen.“

(Kurier-Verlag)