Schweigeminute auf Neusser Weihnachtsmarkt Nach Anschlag in Berlin: Die Stimmen der Neusser
Neuss · Nach dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt sind auch viele Neusser tief betroffen. Ein Lkw war am Montagabend in den Berliner Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz gefahren. Es wurden zwölf Menschen getötet, 48 verletzt.
Momentan ist unklar, wer der Täter ist und wo er sich aufhält. Berlins Polizeipräsident Klaus Kandt sagte, es sei möglich, dass ein gefährlicher Straftäter noch im Raum Berlin sei. In den sozialen Netzwerken machte sich Minuten nach der Tat Fassungslosigkeit breit. Die Neusser Stimmen zur Tat:
Dr. Jörg Geerlings, Landtagskandidat (CDU): "Das war eine furchtbare Tat in Berlin. Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Familien. Ich hoffe, dass die Tat und ihre Hintergründe rasch aufgeklärt werden. Mein Dank gilt allen Sicherheits- und Rettungskräften, die Hilfe geleistet haben."
MaximNoise, Musiker und Internetstar: "Nach einem langen Drehtag komme ich nach Hause und erfahre gerade von den Ereignissen in Berlin. Unfassbar was da passiert ist. Viele Male war ich dieses Jahr in der Hauptstadt, zuletzt bin ich sogar bei der Eröffnung des Weihnachtsmarktes am Breitscheidplatz gewesen. Und nun höre ich diese schlimmen Dinge, sie machen mich traurig. In Gedanken bin ich bei meinen Berliner Freunden, hoffe, dass es ihnen gut geht. Denke an die Opfer und deren Angehörige. Mich nerven diese ganzen Spekulationen, jeder will der Schnellste sein und möglichst krass berichten. Hass hat nichts zu tun mit Religion oder Herkunft. Was für ein Unmensch muss man sein, um so etwas bewusst und gewollt zu machen? Macht es überhaupt noch Sinn weiter an das Gute zu glauben? Müssen wir nun Angst haben auf die Straße zu gehen? Lohnt es sich noch das Musikvideo für Mittwoch zu schneiden, neue Lieder zu schreiben? Ich sage JA, denn wenn die Welt (gefühlt) immer mehr hasst, müssen wir umso lauter sein für die Liebe! Lasst Euch bloß nicht unterkriegen und seid nett zueinander."
Oberpfarrer Msgr. Assmann: "Die Betroffenheit ist groß in ganz Deutschland und weit darüber hinaus, dass der Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche in Berlin zum Ort des Todes geworden ist. Die katholische Kirche in Neuss lädt gemeinsam mit Josef Kremer, der in Neuss auf dem Münsterplatz den Weihnachtsmarkt betreibt, ein zu einer Schweigeminute und zum Gebet! Um 17.45 Uhr laden die Glocken des Quirinusmünsters ein, zum Münsterplatz zu kommen. Um 18 Uhr wird es dort, wie auf allen Weihnachtsmärkten in Deutschland, eine Schweigeminute geben. In der Basilika St. Quirin wird danach eine heilige Messe gefeiert, in der für die Opfer und um Frieden und Versöhnung in der Welt gebetet wird."
Hermann Gröhe, Bundesgesundheitsminister: "Tief erschüttert über die schrecklichen Ereignisse in Berlin. In Gebeten und Gedanken bei den Toten und Verletzen, ihren Angehörigen und den Rettungskräften. #breitscheidplatz"
Mario Loebelt, Theologiestudent: "In Berlin wurden gestern Abend Menschen in Vorfreude auf das bevorstehende Weihnachtsfest auf einem Weihnachtsmarkt, auf brutale Weise, durch einen terroristischen Akt aus dem Leben gerissen. Ich bete für die Opfer und ihre Angehörigen..."
Eduard Breimann, Autor: "An so einem Tag, in so einer Zeit, kann man hier auf Facebook nur alle Leichtigkeit und Fröhlichkeit verlieren. Trauern, Mitgefühl zeigen, dass sollten wir hier — jeder auf seine Art. Ich kenne diesen herrlichen Weihnachtsmarkt, der nun seine Unschuld verloren hat, aus einer guten Zeit, als meine Frau und ich unbeschwert dort Vorweihnachten genossen haben. Wir alle sollten an die Angehörigen der ermordeten und an die verletzten Menschen denken. Für sie alle hat Weihnachten gestern aufgehört."
Dieter Guderley, Johanniter-Sprecher: "Ob Anschlag, Unfall oder was auch immer. Meine Gedanken sind bei den Betroffenen, Angehörigen, Hilfs- & Rettungskräften."
Eyüp N., Leserkommentar: "War vollkommen klar, dass sowas passieren wird. Macht die Augen auf und fangt an zu handeln! In Gedanken mit den Angehörigen der Opfer."
Mustafa K., Leserkommentar: "Danke Politiker. War offensichtlich, dass so etwas passieren wird. Ich könnt kotzen! Leute wir müssen in der heutigen Zeit zusammen halten."