Heizöl wird immer teurer Ölpreis steigt: Karis fordert Öffnung der Erdöllager

Kaarst/Neuss · "Die Krise ist da — aber niemand will handeln!" Der Kaarster Brennstoffhändler Josef Karis, für die Freie Wählergemeinschaft im Rat der Stadt Kaarst, fordert eine sofortige Öffnung der Erdölbevorratungslager.

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Seit Monaten bleibt der Regen aus, der Rhein führt viel zu wenig Wasser. Für die Schifffahrt ein Riesenproblem, denn die Tankschiffe können teilweise nur noch mit einem Drittel ihrer üblichen Ladungsmenge fahren. Das Resultat: Die Anlieferung wird teurer — und das muss der Bürger ausbaden. "Schon jetzt muss der Verbraucher monatlich rund 60 bis 70 Euro mehr als im Vorjahr für Heizöl zahlen", rechnet Karis vor, "und wenn wir jetzt mit gemieteten Lkw Öl aus Bremen oder Rotterdam holen sollen, würde das die Kosten noch weiter erhöhen.

Zudem wäre das nicht gerade umweltfreundlich." Der Brennstoffhändler weiß: "Das würde mal wieder den ,kleinen Mann‘ treffen — hauptsächlich Rentner und Familien mit kleinen Kindern!" Karis sieht eine Lösung in der Öffnung der Erdölbevorratungslager (Ebv). Diese strategische Ölreserve dient dazu, einen potenziellen, kurzfristigen Erdölversorgungsengpass eines Landes zu überbrücken. Die Erdölreserven werden oberirdisch in bundesweit verteilten Tankbehältern vorgehalten, laut Karis auch in unserer Region, "unter anderem in Neuss, Düsseldorf und Krefeld". Mithilfe der Ebv-Lager soll der deutsche Erdölbedarf im Notfall für mindestens 90 Tage gedeckt werden.

Ein Vorrat für den Notfall also, der nach Karis‘ Ansicht längst hätte angepackt werden müssen. "Der Rhein läuft trocken — ist das keine Krise?", fragt er und verweist erneut auf die erhöhten Kosten, die der Verbraucher zu zahlen habe, während in den Tanks Zig-Millionen Liter schlummerten. Dies könne mit dem Öffnen der Ölreserven vermieden werden. "Der Bürger zahlt mal wieder drauf! Der Hahn muss geöffnet werden. Ich drehe den Hahn gerne auf — auch ehrenamtlich", schmunzelt Karis, der sich als bekannter Büttenredner auch im Karneval dieses Themas annehmen wird — wie schon so oft. Doch jetzt bleibt ihn erst einmal das Lachen im Halse stecken: "Der kleine Bürger muss zahlen, das geht nicht. Die Krise ist da, die Lager müssen geöffnet werden! Liebe Politiker, bitte handeln!"

(Kurier-Verlag)