Jenny Mariadou hats geschafft: Der Further Treff an der Venloer Straße macht seinem Namen alle Ehre
Nordstadt · Das war ein Riesenschock für Jenny Mariadou: 25 Jahre lang hatte sie gemeinsam mit ihrem Chef Tassos Kostopoulos die Trinkhalle „Further Treff“ an der Venloer Straße geführt, vor ziemlich genau zwei Jahren verstarb er plötzlich.
Tod durch Herzinfarkt lautet die Diagnose, der Kiosk wurde geschlossen, Jenny war am Boden zerstört. Doch dann kamen Stammkunden auf sie zu, baten sie, die Trinkhalle wieder zu eröffnen. „Gemeinsam schaffen wir das, haben sie gesagt“, erinnert sich die Griechin. Und sie sollten Recht behalten. Jetzt – zwei Jahre nach Tassos’ tragischem Ableben – macht der Further Treff seinem Namen wieder alle Ehre. „Hier treffen sich Ex-Manager und Professor, Studienrat und einfacher Arbeiter“, macht Jenny deutlich, dass hier eine ganz besondere Atmosphäre herrscht. Ein Paradebeispiel allerbester Büdchenkultur: Da kommt eine Kundin mit Rollstuhl angefahren. „Ich hab dich zwei Tage lang nicht gesehen, Was war los?“, wird sie von Jenny begrüßt. Dann gibt es erst mal Kaffee mit der passenden Portion Milch. Jenny weiß, was ihre Kunden mögen, hier ist man sofort per Du. „Wir sind eine große Familie, und immer wieder kommen neue Menschen dazu“, freut sich die Büdchenbetreiberin. Sie hat hart darum gekämpft, „aber meine Kunden haben mir Mut und Kraft gegeben.“Hier ist dank der Herzlichkeit und den hausgemachten Leckereien viel mehr als „nur“ eine Trinkhalle entstanden. Auf der „Speisekarte“ stehen unter anderem Kuchen, Sandwich, Nudelsalat, Frikadellen und Tzaziki – alles selbst gemacht und richtig lecker! Ein Geheimtipp für kalte Tage ist der Glühwein – probieren Sie selbst! Große Unterstützung erhielt Jenny von Ehemann Simeon Santourlidis und vor allem von Tochter Alexandra Santourlidiou. „Gemeinsam wollen wirTassos’ Werk unserer Further Freunde zuliebe fortführen“, so Jenny. Und alljährlich im Dezember kehrt trotz all des Erfolgs Wehmut ein im Further Treff: Dann denken Familie und Freunde an Tassos – aber er wäre stolz auf die taffe Jenny!
Rolf Retzlaff