Spatentisch für das neue Edith-Stein-Haus

Neuss · Nach dem Abriss des 1964 eröffneten Edith-Stein-Hauses an der Schwannstraße beginnt jetzt mit dem symbolischen Spatenstich der Neubau des katholischen Bildungszentrums. Auf fünf Geschossen entstehen ca. 1.500 qm Nutzfläche für Begegnungs-, Seminar- und Fachräume.

Im benachbarten Marienhaus präsentierten Bauherr und Architekt die Neubaupläne im Detail.

Im Erdgeschoss werden die Gäste und Teilnehmer in einem großzügigen Foyer empfangen. Persönliche Beratung und Anmeldung haben hier ebenso Platz wie Verweilen vor oder nach dem Besuch von Veranstaltungen. Auch ohne Anmeldung oder Besuch einer bestimmten Veranstaltung wird das neue Edith-Stein-Haus einladen zum Verweilen, zum Entdecken von Anregungen oder zum Gespräch im kleinen Kreis. Joachim Schwarz, Vorsitzender des Trägervereins Katholische Arbeitsgemeinschaft für Weiterbildung Neuss e.V., der als Bauherr die organisatorische und finanzielle Verantwortung für das Projekt trägt, machte deutlich, dass dieser Neubau eine große Chance für Menschen in Neuss und in der Umgebung sei. "Hier kann man sich zweckfrei treffen, miteinander ins Gespräch kommen, sich für die verschiedensten Bildungsthemen verabreden und für das Gelingen des Lebens in Familie, Beruf und die Gestaltung gesellschaftlicher und kirchlicher Verantwortung miteinander und voneinander lernen. Wir sind sehr dankbar, dass das mit großzügiger Unterstützung des Erzbistums Köln möglich ist."

Alle zentral im eigenen Haus angebotenen Veranstaltungen, die bisher im Edith-Stein-Haus und im Willi-Graf-Haus an der Venloerstraße angeboten wurden, werden ab dem Jahr 2018 nach der Fertigstellung des Neubaus an der Schwannstraße stattfinden. Mehr als ein Drittel der ca. 15.000 Unterrichtsstunden im Jahr werden auch künftig dezentral in Kitas, Familienzentren, Schulen oder Pfarrgemeinden in Neuss und in den Gemeinden im Rhein-Kreis Neuss stattfinden. "Für wichtige und besondere Veranstaltungen der Familien- und Erwachsenenbildung brauchen wir auch entsprechend großzügig geschnittene und gut ausgestattete eigene Räume," so Joachim Braun, Leiter des Bildungswerkes Familienforum Edith Stein. "Hier entstehen z.B. auf einer eigenen Eltern-Kind-Etage im zweiten Obergeschoss Begegnungs-, Spiel- und Erfahrungsräume für Mütter und Väter mit Kleinkindern, die dem neuesten wissenschaftlichen Standard entsprechen. Ein eigener, je nach Anlass oder Jahreszeit besonders gestalteter Kreativ-Erfahrungsraum wird nicht nur Spaß machen, sondern auch private Kinderzimmer oder Kindertagesstätten zur Nachahmung anregen." Im ersten Obergeschoss werden die Seminarräume konzentriert, die für Qualifizierungsmaßnahmen für die Kindertagespflege und Schulungen z.B. für die Ehrenamtlichen in der Flüchtlingsarbeit vorgesehen sind. Auch die beliebten Gesprächs- und Literaturkreise sollen hier eine neue Heimat finden. Über den Dächern von Neuss wird demnächst getanzt und gekocht. Das vierte Obergeschoss thront wie eine Krone auf dem ohnehin markanten Gebäude. Auf ca. 120 Quadratmetern können im Bewegungsraum endlich auch größere Gruppen Gymnastik, Yoga oder Eltern-Kind-Turnen ausüben. Dabei wird der Blick durch großzügige Fenster in die Ferne schweifen können. Auch Küche und Esszimmer werden deutlich mehr Platz bekommen.

Ob "Männer am Herd", "Kochen mit Freunden" oder Tipps und Tricks für das gesundheitsbewusste Kochen zu Hause werden hier wunderbare neue Möglichkeiten haben. Auch die bisher auf verschiedene Standorte verteilten Büros der pädagogischen Mitarbeitenden und der Verwaltung werden im neuen Edith-Stein-Haus zusammengelegt. Damit hat das Team, das jetzt in der Übergangszeit in z.T. provisorischen Büros im Willi-Graf-Haus arbeitet, dann auch Arbeitsbedingungen, die einem zeitgemäßen Bildungsmanagement angemessen sind. "So unterschiedliche Nutzungen und Funktionen in einem Haus zu vereinen ist eine spannende Herausforderung" sagte Bruno Braun, der als Architekt das Projekt begleitet. In Gesprächen und Workshops mit den pädagogischen Mitarbeitenden hat er sich auf diese Aufgabe vorbereitet. "Modern ohne dem Zeitgeist hinterher zu laufen, funktional und dabei einladend, einen Ort mit Atmosphäre, der im Stil und Charakter den Ansprüchen des Trägers und den Erwartungen der Gäste entspricht, die äußere Gestalt passend zum Bildungs-Inhalt — das waren einige Vorgaben des Bauherrn für ein Bildungshaus der Zukunft.Das werden wir im vorgesehen Zeit- und Kostenrahmen bis Ende des Jahres 2017 hinbekommen und damit ein Gebäude mit Leuchtturm-Charakter für die Menschen in Neuss schaffen" so Bruno Braun, der die Vorarbeiten seines verstorbenen Neusser Kollegen Ulrich Kluth fortsetzt und zu Ende führt. Als Projektleiterin unterstützt den Bauherrn dabei Frau Ellen Mietz aus Kevelaer. Oberpfarrer Msgr. Guido Assmann betonte, dass die Kirchengemeinde St. Marien als Erbpachtgeber des Grundstückes froh sei, mit dem neuen Edith-Stein-Haus auch künftig einen zentralen Ort von "Begegnung und Dialog" im Zentrum von Neuss zu haben. Kirchliche Familien- und Erwachsenenbildung sei ein unverzichtbares Element kirchlichen Engagements — seit mittlerweile über 50 Jahren zum Wohle der Menschen in der Stadt und im Rhein-Kreis Neuss.

(Kurier-Verlag)