Bürger rufen zur Großdemo gegen den Konverterbau auf

Die Bürgerinitiative „Kein Konverter in Kaarst und Neuss“ ruft zu einer Großdemonstration gegen den Konverterbauauf der Kaarster Dreiecksfläche am kommenden Montag, 20. April, 16.30 Uhr, am Wendehammer vor dem Mercure Hotel an der Königsberger Straße 20 in Kaarst auf.

Bei der ersten Infoveranstaltung des Netzbetreibers Amprion zum Bau eines Konverters in Kaarst gab es keine Demonstration — das soll am kommenden Montag anders werden.

Foto: Foto: Rolf Retzlaf

„Die Firma Amprion handelt nicht im Sinne der Bürger in Kaarst handelt. Keineswegs sind alle Kaarster Bürger mit dem Vorgehen zur „Standortfindung“ einverstanden, zumal das Verfahren des Kaufes der Dreiecksfläche durch Amprion mysteriös ist“, ist sich dieBürgerinitiative „Kein Konverter in Kaarst und Neuss“ einig. Unter Missachtung der eigenen Auswahlkriterien habe Amprion die Dreiecksfläche in Kaarst zum Standortfavoriten erklärt.

Auffallend sei, dass Amprion, den „Weg“ als Schritte von Verwaltungsakten beschreibe ohne Berücksichtigung der Bedürfnisse der Bevölkerung, obgleich die Willensbildung der Bevölkerung zu einem solchen „Demonstrativ-Bauvorhaben“ längst noch nicht abgeschlossen sei. „Die zahlreichen offenen Fragen, die bereits bei der Bürgerversammlung gestellt wurden und in denen viele Bürger ihre Sorgen geäußert haben, blieben von Amprion unbeantwortet. Von Transparenz und Einbindung der Bürger in das Verfahren kann keine Rede sein“, ärgert sich Prof. Dr. Martina Deckert von der Bürgerinitiative. Der Neubau dieser „gigantischen Industrie-Anlage“ berge unkalkulierbare Risiken, weil er ein Novum sei. „Zu diversen, wichtigen Parametern gibt es keine Studien, die mess- und belastbare Ergebnisse geliefert haben“, so Deckert weiter. „Es fehlen Nachweise der Einwirkungen auf die Umwelt. Eine weitere, wichtige Frage: Wie wirken sich Emissionen der Anlage auf Menschen, speziell auf ungeborenes Leben aus?“ Die Dreiecksfläche, auf der Amprion die Anlage errichten will, liege unmittelbar unter der Einflugschneise des Flughafens Düsseldorf. Auch daraus resultierten potenzielle Gefahren. Es sei nicht damit getan, darauf hinzuweisen, dass keine Gefahren bekannt seien. Entscheidend sei der Beweis der Unschädlichkeit für Mensch und Umwelt.

Deckert: „Kaarst mit seinen Menschen und Wohnqualität darf nicht als Spielball eines europäischen Pilot-Projektes degradiert, abgewertet und missbraucht werden. Kaarst darf kein ,technisches Versuchskaninchen’ werden.“

Die Initiative gegen den Konverter in Kaarst lädt alle Bürger ein, die von Amprion angekündigte Bürger-Infomarkt am Montag, 20. April, 17 bis 20 Uhr, im Mercure Hotel zu nutzen und dort die bislang unbeantworteten, für die Bürger entscheidenden, offenen Fragen erneut zu stellen. Zuvor sind alle Bürger aufgerufen, sich um 16.30 Uhr am Wendehammer vor dem Hotel Mercure zu versammeln „zur Demonstration gegen den Bau dieser monströsen Industrieanlage, damit die Lebensqualität in Kaarst erhalten bleibt.“

Weitere Informationen gibt es unter www.keinkonverterkaarstneuss.de.

(Kurier-Verlag)