Verein „Schützen gegen Krebs“ gegründet+++Königspaar sammelt Spenden Wie Schützenkönig Marc I. Hillen krebskranken Menschen helfen will

Neuss · „Schützenfest wird nicht gefeiert, sondern gelebt!“ Schützenkönig Marc Hillen ist seit der ersten Minute, nachdem der hölzerne Vogel gefallen war, mit Herzblut dabei. Er möchte seiner Heimat etwas zurückgeben, will sich engagieren – und nicht nur Party machen. Ein erstes Resultat: Er hat den Verein „Schützen gegen Krebs“ gegründet.

Schützenkönig Marc Hillen und Dr. Ulf Reinhart (v.l.) haben den Verein „Schützen gegen Krebs“ gegründet.

Foto: privat

Sein ganz persönlicher Schicksalsweg führte ihn zu dieser Vereinsgründung. 2018 wurde seine Welt von heute auf morgen umgekrempelt – Diagnose Krebs. Der ehemalige Leistungssportler sagte der tückischen Krankheit den Kampf an. Mit Erfolg: Er ist im fünften Jahr krebsfrei. Jetzt will er sein Königsjahr nutzen, um anderen Krebspatienten Mut zu machen und sie ganz konkret zu unterstützen. Bei der Vereinsgründung unterstützte ihn Dr. Ulf Reinhart, sein behandelnder Onkologe und Leiter des Tumorzentrums Neuss im Rheinland Klinikum/Lukaskrankenhaus.

Beide verbinden gleich mehrere Stationen ihrer Lebenswege: Hillen war Trainer einer Volleyball-Jugendmannschaft der TG Neuss, in der auch Reinhart spielte. Später frönten beide gemeinsam dem Fußball. Zudem ist Reinhart aktiver Schütze – und er kennt sich aus im Königshaus: Sein Vater Karl-Theo Reinhart war 2005 Neusser Schützenkönig.

Jetzt also machen Hillen als Vorsitzender und Reinhart als sein Stellvertreter im neu gegründeten Verein gemeinsame Sache. „Sport hat mir sehr geholfen, meinen Körper bei dem schwierigen Kampf gegen den Krebs zu unterstützen und meine mentale Stärke weiter auszubauen“, erklärt der Schützenkönig. Er kooperiert mit der TG Neuss, DJK Rheinkraft, Wiebke Schäkel (Yogimotion) und Dieter Welsink (medicoreha). Das Ziel: Speziell ausgebildete Therapeuten sollen onkologische Bewegungstherapien – auch in den Vereinen – anbieten. Die Kosten für diese teuren Ausbildungen will der Verein übernehmen.

Auch will Hillen mit seinem Verein krebserkrankten Neussern ganz zielgerichtet und pragmatisch helfen, wenn verwaltungsbedingte Hürden oder andere Barrieren bestehen – sei es sprachlicher, finanzieller oder mentaler Art.

Seit Vereinsgründung hat Marc I. mehr als 15.000 Euro gesammelt, „aber bis Kirmes-Dienstag sollen es 50.000 Euro werden“, erklärt Hillen. Und so verzichtet das Königspaar auf Blumen und Geschenke und bittet stattdessen um Spenden. Auch möchte er einen „Königsmarsch“ initiieren: Jeder Schütze im Regiment sucht sich einen Sponsor, der eine bestimmte Summe pro marschiertem Kilometer zahlt. Als kleines Dankeschön winkt der „Spendierhosen-Orden“, gestaltet vom Neusser Karikaturisten Wilfried Küfen.

Auch Schützenkönigin Jutta leistet einen Beitrag: Sie will ihr Königinnenkleid gegen Höchstgebot versteigern.

Marc Hillen möchte mit seiner Initiative ein breites Angebot für krebskranke Menschen schaffen: „Jeder, der Krebs hat oder bei der Nachsorge Hilfe braucht, kann sich bei uns melden!“ Kontaktaufnahme per E-Mail an verein@schuetzengegenkrebs.de.

Wer den Verein und die Initiative des Schützenkönigs unterstützen möchte, findet weitere Infos sowie die Beitrittserklärung unter www.schuetzengegenkrebs.de.