Bürger klagen an+++Stadtverwaltung lehnt Lösungsvorschläge ab Reuschenberger wehren sich: kein Durchkommen für Rettungswagen
Neuss · Es muss etwas passieren: Darin sind sich die Anwohner des Hubertusweges und der Lupinenstraße einig. Rund 20 Bürger kamen zum Ortstermin mit dem Stadt-Kurier zusammen und machten deutlich, wie gefährlich die Situation an dem Knotenpunkt sei.
In Stoßzeiten gebe es selbst für Rettungswagen kein Durchkommen. Derweil liefen Bitten an Bürgermeister und Stadtverwaltung ins Leere.
"Jeden Morgen ist es das gleiche Spiel", sagt Heribert Schulz, Sprecher der Gruppe, "im gesamten Bereich staut es sich so sehr, dass es kein Weiterkommen gibt. Hinzu wird die einzige Einfahrt des Hubertusweges so zugeparkt, dass Autofahrern die Sicht versperrt wird." Eine echte Gefahr, finden die Anwohner. Und in den Morgenstunden sind besonders viele Kinder auf Fahrrädern unterwegs. "Wir haben im direkten Umkreis zwei Schulen und drei Kindergärten. Bei dem Verkehrsaufkommen kommt es regelmäßig zu brenzligen Situationen", weiß Anwohnerin Claudia Eilers. Eine mögliche Lösung könnte laut Anwohnern kostengünstig und schnell eingerichtet werden. "Ein Halteverbotsschild an der Zufahrt in den Hubertusweg wäre ein deutliches Signal. Viele Pkw-Fahrer wissen gar nicht, dass sie dort nicht parken dürfen", so Schulz.
Seine Anregung stieß bei der Stadtverwaltung jedoch auf taube Ohren. In einem Schreiben argumentiert Bürgermeister Reiner Breuer: "Sie regen ein Halteverbot im Einmündungsbereich Hubertusweg an. In diesem Bereich wird jedoch gerade tagsüber nicht durchgehend geparkt. Wenn dies jedoch der Fall ist, muss man, wie es auch an vielen anderen Stellen im Stadtgebiet üblich ist und problemlos praktiziert wird, im Einmündungsbereich stehen bleiben und den Gegenverkehr abwarten."
Auch dem zweiten Wunsch der Anwohner — ein Halteverbot vor dem Haus Nummer 18 einzurichten — kommt die Stadt nicht entgegen. Tobias Spange vom Presseamt der Stadt Neuss sagt: "Eine Ausweichstelle befindet sich durch die Grundstückszufahrten der Häuser 20/22 nur wenige Meter weiter. Außerdem müssten dort sonst Parkplätze wegfallen." Für die Bürger keine befriedigende Antwort. Dass Parkmöglichkeiten durch das Halteverbot wegfielen, kann Schulz nicht bestätigen. Im äußersten Fall ginge es um einen einzigen Stellplatz.
Auch der Alternativvorschlag der Stadt sorgt für Unmut. "Wir können doch nicht einfach auf die Zufahrten ausweichen, wenn hier morgens Schüler und Kindergartenkinder unterwegs sind", sagt Eilers. Und Ruth Helmann fügt hinzu: "Ich habe schon mehrfach erlebt, wie es zum kompletten Stillstand gekommen ist, sodass die Fahrzeuge nach zehn Minuten zurücksetzen mussten. Das ist untragbar."
Kontrollen durch das Ordnungsamt gebe es laut Spange regelmäßig, doch auch in diesem Punkt haben die Anwohner eine andere Meinung. "Seit 45 Jahren lebe ich hier und eine Politesse habe ich in dieser Zeit nie gesehen. Es wäre dringend ratsam, diesen Bereich in den Stoßzeiten zwischen 7.30 und 10 Uhr sowie 15.30 und 19 Uhr zu kontrollieren", berichtet Heiner Jordan. Die Bürger hoffen jetzt auf "echte Lösungen" der Verwaltung oder auf Hilfe aus der Lokalpolitik.