Ein Gastbeitrag zum Weihnachtsfest von Pfarrer Martin Pilz Die Geburt Jesu: Ein gutes Zeichen

Kaarst · Martin Pilz, Pfarrer in der Auferstehungskirche in Kaarst, richtet sich im Namen des Pfarrteams der Evangelischen Kirchengemeinde in Kaarst im Extra-Tipp mit einer ganz besonderen Botschaft an unsere Leser.

Pfarrer Martin Pilz richtet im Namen des Pfarrteams der Evangelischen Kirchengemeinde in Kaarst festliche Worte an die Leser des Extra-Tipps.

Foto: Kurier Verlag GmbH/Hanna Loll

Liebe Weihnachtsmenschen,
„3.500 Gramm, 51 Zentimeter, ein Junge!“ So hat manch frischer Vater versucht, statistisch zu beschreiben und dann an andere weiter zu geben, was doch eigentlich ein Wunder ist: Ein neues Leben, das in eine Familie, das in die Welt hineingeboren wurde. Es verändert das Leben seiner Familie ziemlich deutlich, im Rückblick fragen sich Eltern doch immer, was sie früher mit ihrer ganzen Zeit gemacht haben!

Zahlen beherrschen uns immer mehr, Gewinne und Verluste, Preise und Prognosen, Klicks und Likes, das Leben wird in Zahlen gepresst. Seit zwei Jahren schauen wir bange auf Inzidenzen und Hospitalisierung, um vielleicht wieder ein Gefühl von Sicherheit zu bekommen.

Vor über 2000 Jahren hat der römische Kaiser Augustus sein Volk ebenfalls statistisch erfasst, wahrscheinlich um es zu kontrollieren und höhere Steuern zu erzielen. Das hat schon damals zu erhöhter Mobilität in der Weihnachtszeit geführt, weil alle in ihre Geburtsstädte reisen mussten. Mitten in diesem Adventsstress bekommt Maria ihren Sohn Jesus. Maße sind nicht überliefert, der Evangelist Lukas schreibt: „Sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe.“ Mehr hatte Vater Josef nicht organisieren können! Trotzdem ist sich der Evangelist sicher, dass hier Gott am Werk ist und so verkünden die Engel dem einfachen Volk die gute Nachricht: „Euch ist heute der Heiland geboren… Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.“

Da liegt er nun, der Jesus, dessen Name bedeutet „Gott rettet“, und ist das Zeichen dafür, dass Gott bei seinen Menschen sein will. Ein gutes Zeichen. Menschen rechnen und zählen, Gott ereignet sich, kommt ins Leben. Der Retter und Heiland der Welt – das ist auch eine ziemliche Hypothek! Zugegeben hat er das in seinem späteren Leben anders eingelöst als viele dachten: Friedlich, kreativ, kommunikativ, manchmal wunderbar, oft parteiisch für die Armen und Schwachen.

An Weihnachten fängt er klein an und viele gute Zeichen begleiten ihn: Himmlische Musik, herzliche Menschen, eine kleine Familie mit Vertrauen. Ich lade Sie ein, das Wunder auch in diesem Jahr zu entdecken. Lassen Sie uns die guten Zeichen sehen, vorsichtige Begegnung wagen, lassen Sie sich mit Vertrauen beschenken.

Gottes größtes Geschenk ist in Windeln gewickelt! Ich bin froh, diesen Gott (wenn auch mit Maske) live im Gottesdienst loben zu können, und auch die Impfung empfinde ich als Geschenk und gutes Zeichen.

Ein frohes und gesundes Fest.
Pfarrer Martin Pilz für das Pfarrteam der Evangelischen Kirchengemeinde in Kaarst