Ganz schön düster: In der Vorster Ortsmitte gehen die Lichter aus

Vorst · In Vorst gehen um 22 Uhr die Lichter aus — zumindest auf dem St.-Eustachius-Platz am im Volksmund "Lindenallee" genannten Weg. Für CDU-Ratsmitglied Rainer Milde "ein echter Schildbürgerstreich".

Rainer Milde (CDU) setzt sich dafür ein, dass die Mastleuchten in der Vorster Mitte länger für Helligkeit sorgen.

Foto: CDU / Retzlaff

Im vergangenen Jahr wurden hier 14 Bodenstrahler installiert, doch Diebe bauten sie zu Beginn des Jahres fachgerecht aus. Auf Mildes Betreiben wurde im Bau- und Umweltausschuss (BUNA) das Anbringen von Mastleuchten beschlossen. Davon leuchten jetzt fünf Exemplare — aber nur bis 22 Uhr. Milde sieht dringenden Handlungsbedarf: "Die Vorster Ortsmitte wird bei Anbruch der Dunkelheit von vielen An- und Einwohnern gemieden, weil sie sich dort nicht sicher fühlen." Bereits im vom BUNA behandelten Antrag habe er gefordert, dass die Beleuchtung analog zur Straßenbeleuchtung vom Einbruch der Dunkelheit bis zur Dämmerung eingeschaltet bleibe. "Sonst macht ja auch der Einsatz der Lampen keinen Sinn. Es ist nur nicht explizit beschlossen worden", so Milde.

Und genau da setzt die Verwaltung an: "Bei den Kosten für eine Verlängerung der Beleuchtungszeit würde es sich um eine freiwillige Leistung handeln — und da bedarf es eines Beschlusses eines Gremiums", macht die Technische Beigeordnete Sigrid Burkhart deutlich, "und am besten wird der Verwaltung dann auch ein Vorschlag unterbreitet, wo die vierstellige Summe für die längere Beleuchtungszeit eingespart werden soll."

Eine Notwendigkeit für die Dauerbeleuchtung sieht sie nicht: Der St.-Eustachius-Platz sei keine Parkanlage, die rund um die Uhr genutzt werden solle. Außerdem will die Beigeordnete das Argument der besseren sozialen Kontrolle durch längere Beleuchtung nicht gelten lassen: "Die Verwaltung befürchtet, dass durch eine Permanentbeleuchtung die Aktivitäten, die sowieso schon abends und nachts dort stattfinden, noch intensiver werden."

Das sieht Rainer Milde ganz anders: Neben der Verlängerung der Beleuchtungszeit fordert er die Aufstellung von zwei weiteren Lampen längs der Baumreihe und im Rondell, wo zuvor die 14 Bodenstrahler für Helligkeit gesorgt hatten. Zudem stehe eine der fünf neuen Lampen hinter einer belaubten Linde und könne daher den Platz nicht ausleuchten.

Auch will Milde in einem weiteren Schritt das Anbringen von Lampen am Weg entlang des Spielplatzes beantragen. In der kommenden BUNA-Sitzung am 31. August soll Licht in die Angelegenheit gebracht werden: "Wenn die Politik für eine Verlängerung der Beleuchtungszeit stimmt, werden wir dies natürlich umsetzen", sagt Burkhart. Mittel für neue Lampen müssten allerdings erst im Haushalt 2017 zur Verfügung gestellt werden. Eine Mastleuchte kostet ohne Montage rund 600 Euro.