Die letzte Plastiktüte

Kaarst · Einen "großen Schritt in die richtige Richtung" hat Rewe Röttcher jetzt in Kaarst geleistet — findet Bürgermeisterin Dr. Ulrike Nienhaus. Denn sie bekam jetzt die letzte Plastiktüte, die dort je über den Scanner gezogen wurde.

Thomas Röttcher und Dr. Nienhaus mit der letzten Plastiktüte, die jetzt einen Ehrenplatz bekommt und im Markt aufgehängt wird.

Foto: Hanna Loll

Wer kennt sie nicht, die Plastiktüte voller zusammengeknüllter Plastiktüten in der Abstellkammer? Die Absicht der mehrfachen Verwendung ist ja nicht schlecht — doch so gut scheint das nicht zu funktionieren, denn laut dem Umweltbundesamt werden in Deutschland pro Kopf und Jahr 76 Plastiktüten verbraucht. Die meisten bestehen aus Polyethylen, einem Plastik, das aus Erdöl hergestellt wird. Nur ein Bruchteil der Tüten wird recycelt, der Rest wandert auf die Müllkippen oder landet in der Natur.

Problematisch daran: Es dauert bis zu 500 Jahre, bis eine Plastiktüte abgebaut ist. Dadurch entsteht sogenanntes Mikroplastik. Über Flüsse gelangt der Kunststoff ins Meer und wird zur tödlichen Gefahr für Meeresbewohner. Um diese Umweltgefahr zu stoppen, hat Rewe deutschlandweit entschieden, die Plastiktüten endgültig aus den Märkten zu verbannen. "Ein großer Schritt", freute sich Bürgermeisterin Nienhaus, als sie am Mittwoch die letzte Tüte von Marktleiter Thomas Röttcher entgegennahm, "ich hoffe, dass sich viele ein Beispiel daran nehmen!" Als Alternativen gibt es Baumwolltragetaschen, Permanent-Tragetaschen aus Recyclingmaterial, Kartons und Papiertüten. Respekt!