Durch die Vielzahl von kleinen Wohnungen ist das Projekt insbesondere für Studenten und Auszubildende, aber auch für ältere alleinstehende Menschen interessant. „Der Wohnungsmarkt in Kaarst ist im unteren Preissegment wirklich schwierig. Deshalb bin ich froh, dass wir dieses Projekt umsetzen und damit bezahlbaren Wohnraum schaffen“, sagt Bürgermeisterin Ursula Baum.
Investorin Sandra Besch: „Wir bauen hier teilweise förderfähige Ein- bis Dreizimmerwohnungen. Die Wohn- und Schlafräume werden überwiegend in Richtung Grün orientiert sein und jede Wohnung verfügt über einen großen Südbalkon. Die Erdgeschoss-Wohnungen haben sogar einen großen Garten. Im Sinne der Nachhaltigkeit werden wir möglichst viel Grünfläche schaffen. So werden wir die Dachflächen und auch Teile der Fassaden begrünen.“
Baustart soll noch in diesem Jahr sein. Architektin Sarah Leibeling hofft nun auf eine rasche Förderzusage des Landes: „Wir sind startklar und warten auf den Fördergeber. Rund zwei Drittel der Wohnfläche soll geförderter Wohnraum werden. Sobald wir vom Land die Zusage haben, rechnen wir mit 18 bis 24 Monaten Bauzeit.“ Die Besch-Gruppe will nach dem Baustart zu einem offiziellen Spatenstich einladen: „Wir würden uns insbesondere freuen, wenn wir dazu die unmittelbare Nachbarschaft begrüßen können“, sagt Sandra Besch.
Die Stadt würde nach eigenen Angaben gern viel mehr kostengünstigen Wohnraum schaffen und setzt zu diesem Zweck auf das Genossenschaftsmodell. Bürgermeisterin Baum: „Wir haben großen Bedarf in diesem Wohnsegment. Die Stadt bringt Grundstücke in die Genossenschaft ein, die übrigen Genossen bringen Geld und Kompetenzen aus der Bauwirtschaft mit. So können wir in einem Segment zu guten Lösungen kommen, die im freien Wettbewerb derzeit schwierig zu entwickeln sind.“
Neben der Stadt sind die „Pyramis Immobilien Entwicklungs GmbH“ sowie die „Service und Koordinierungsgesellschaft für preisgünstigen und bezahlbaren Wohnraum Rhein-Kreis Neuss mbH“ Teil der Genossenschaft. Die Genossenschaft übernimmt nicht nur den Bau, sondern auch die Verwaltung des geschaffenen Wohnraums. Damit behält die Stadt ihr Belegungsrecht und damit eine unmittelbare Steuerung für ihren Bedarf an bezahlbaren Wohnraum. Zum anderen soll die Genossenschaft eine nachhaltige und diverse Quartiersentwicklung garantieren. Die Bauvorhaben kommen damit Menschen mit verschiedenen sozialen und wirtschaftlichen Hintergründen zugute. „Wir erfüllen damit unseren Auftrag der Daseinsvorsorge und können als Teil der Genossenschaft unmittelbaren Einfluss nehmen. Ich bin davon überzeugt, dass wir mit diesem Modell eine richtige Entscheidung getroffenen haben“, sagt Baum, die gleichzeitig Aufsichtsratsvorsitzende der Genossenschaft wird.