Mit Lothar Fink als Bürgermeisterkandidat und dem Motto „Kaarst besser machen!“ zieht die Kaarster SPD in den Kommunalwahlkampf. „Wir wollen am 14. September den Stillstand beenden, der seit Jahren die Entwicklung unserer Stadt hemmt“, begründet die SPD-Vorsitzende Ulrike Bruckner-Kindsmüller das Ziel der SPD. „Lothar Fink hat viel Erfahrung in der Politik, aber auch in der Verwaltung.“ In seinem beruflichen Werdegang habe er auf vielen Ebenen seine wirtschaftliche, unternehmerische und personelle Führungsfähigkeit unter Beweis gestellt.
Der in Holzbüttgen lebende Lothar Fink (63) ist Sozialpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion und beruflich als Interimsmanager und Rechtlicher Berater tätig. „Bei der Sanierung von Unternehmen kann man viel lernen, wie man schwierige Situationen löst. Auch Kaarst ist ein Sanierungsfall,“ betonte Lothar Fink in seiner Bewerbungsrede vor etwa 50 Anwesenden am vergangenen Mittwoch.
Eine besonders prominente Fürsprecherin für Lothar Fink war die bisherige Bundestagspräsidentin Bärbel Bas, die Lothar Fink seit Jahrzehnten kennt und ihn in einer Videoeinspielung der Versammlung empfohlen hat. In seiner Rede stellte Fink seine politischen Schwerpunkte dar. Dabei müssten angesichts der Finanzlage der Stadt Prioritäten gebildet werden. Für ihn habe der Abbau des Sanierungsstaus an Schulen, Turnhallen und öffentlichen Gebäuden oberste Priorität. Man dürfte das Vermögen der Bürger nicht so verkommen lassen wie in der Vergangenheit, so Fink.
Als weiteres wichtiges Feld nannte Lothar Fink die Kinder- und Jugendarbeit. Jugendliche bräuchten Räume, in denen sie sich treffen könnten. Und Eltern bräuchten einen Betreuungsplatz. Angesichts steigender Mieten müsse die Stadt mehr tun, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. „Kaarst hat erheblichen Nachholbedarf. Sozialer Wohnungsbau darf aber nicht nur für Flüchtende geschaffen werden, sondern auch für normal verdienende Menschen“, forderte Fink. Ausführlich ging Fink auch auf die Finanzsituation der Stadt ein. Leider sei es der Bürgermeisterin nicht gelungen, mehr steuerzahlendes Gewerbe in Kaarst anzusiedeln. „Kaarst braucht den Wandel. Mit immer weiteren Kürzungen der Mittel für die Kultur und die Vereinsarbeit lässt sich der Haushalt nicht sanieren. Wenn wir in den nächsten Jahren den riesigen Sanierungsberg abtragen wollen, brauchen wir neben einer Aufgabenkritik, der Beschleunigung der Digitalisierung der Verwaltung und einer Erhöhung der Effizienz der Verwaltungsabläufe auch zusätzliche Einnahmen.“ Er werde den Bürgern vorschlagen, dazu auch die Gewerbesteuer auf das Niveau der Nachbargemeinden anzuheben, eine Parkraumbewirtschaftung einzuführen und die Gebührensatzungen zu überprüfen.