Schulstart voraussichtlich in diesem Jahr+++Noch werden Kleinbürgen gesucht Freie Aktivschule Neuss: Erneut rund 200 Interessierte beim zweiten Infotag

Neuss · Bevor der Infotag beginnen konnte, mussten erst einmal weitere Stühle für die zahlreichen Besucher geholt werden: Auch beim zweiten Infotag der Freien Aktivschule Neuss (FAN) an der Reuschenberger Straße 28a in Holzheim waren rund 200 Interessierte gekommen. Ein deutliches Zeichen, dass diese alternative Schulform bei den jungen Familien in Neuss Anklang findet.

Unternehmens-Controller Marco Schönemann (am Mikrofon) stellte den Finanzplan für die Freie Aktivschule Neuss vor.

Foto: Kurier Verlag/Rolf Retzlaff

Eine inklusive Grundschule (1. bis 4. Schuljahr, altersgemischt in einer Klasse) und eine inklusive Gesamtschule (5. Schuljahr, nicht altersgemischt) sollen hier noch in diesem Jahr an den Start gehen – falls die Bezirksregierung nach einem Ortstermin die Genehmigung erteilt. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir sie im Mai/Juni erhalten“, sagt Justine Kleier, Geschäftsführerin der FAN-Fördergemeinschaft. Gemeinsam mit ihrem Team brennt die FAN-Mitgründerin darauf, die Räume zu streichen und für die Schüler einzurichten. „Wir haben bereits viele Anmeldungen, aber es sind noch Plätze frei“, weiß Kleier.

Neben dem Hoffen auf das „Okay“ der Bezirksregierung gibt es eine weitere „Baustelle“: Das Land fordert eine Absicherung der Finanzierung durch Kleinbürgschaften, um so eine eventuell auftretende „finanzielle Schieflage“ der FAN abzusichern. 250.000 Euro müssen vorgewiesen werden, für 167.000 Euro wird bereits gebürgt. Es können auch Unternehmen und Privatleute eine Bürgerschaft übernehmen – als Zeichen der Unterstützung. Am 31. Dezember 2027 erlischt die Kleinbürgschaft, dann vertraut das Land darauf, dass die Schule auch weiter stabil finanziert wird. Geld fließt bei diesen Kleinbürgschaften im besten Falle nicht; es handelt sich lediglich um eine Erklärung, mit einer bestimmten Summe im schlimmsten Falle zu haften – „doch der wird in den zweieinhalb Jahren wohl nicht auftreten“, hofft Marco Schönemann. Der Unternehmens-Controller hat einen FAN-Finanzplan für die ersten fünf Jahre erstellt. Das Land refinanziert die staatlich anerkannte Ersatzschule zu 83 Prozent, 13 Prozent muss die Schule selbst aufbringen. Das geht über einen freiwilligen Elternbeitrag, im Regelfall für das erste Kind 0,4 Prozent vom Familien-Bruttoeinkommen, für weitere Kinder wird gestaffelt weniger gezahlt. Und wie sieht es mit einkommensschwachen Familien aus? „Im Einzelfall finden wir eine Lösung“, macht FAN-Mitgründerin Dr. med. Jördis Claure Oviedo deutlich, dass dann der Solidargedanke greifen und kein Kind aus finanziellen Gründen abgelehnt werden soll.

Weitere Informationen zur Freien Aktivschule Neuss gibt es im Internet unter

www.freie-aktivschule-neuss.de.