Kreisdirektor berichtet über Konverter-Standort
Kaarst · Leider fanden am vergangenen Mittwoch nicht allzu viele Leute den Weg zum Stammtisch der Bürgerinitiative "Kein Doppelkonverter in Kaarst und Neuss" — wahrscheinlich aufgrund der parallel terminierten Veranstaltung der Fluglärmgegner und der Aktualität dieses Themas.
Auf Einladung der Konverter-Gegner stand Kreisdirektor Dirk Brügge den Bürgern Rede und Antwort. Vorrangiges Thema des Abends war der Stand der Dinge in der Neuaufstellung des Regionalplans. Dirk Brügge berichtete, dass die erneute Offenlage des geänderten Regionalplans vermutlich in der nächsten Sitzung des Regionalrates am 23. Juni beschlossen werde. Die viel diskutierte Dreiecksfläche werde aktuell nicht von den Änderungen betroffen sein, das bedeutet, die Fläche wäre nach wie vor für den Abbau bodennaher Rohstoffe — in diesem Fall eben die Auskiesung — vorgesehen. Gleichzeitig gab Brügge aber auch klar zu verstehen, dass dies keine Entwarnung für die Konvertergegner bedeute, da es noch weitere Verfahren geben könne, die den Konverter auf der Kaarster Dreiecksfläche ermöglichen könnten. Zum einen nannte er das Zielabweichungsverfahren, welches von Amprion — dem Vorhabenträger — beantragt werden müsste und zum anderen danach noch die Entscheidung einer Bundesbehörde, da Bundesrecht über Landesrecht steht.
Der Erfolg eines Zielabweichungsverfahrens dürfte eher als gering eingeschätzt werden, da hierzu die Zustimmung des Kaarster Stadtrates nötig wäre — und der hat sich bereits zweimal einstimmig gegen einen Konverterstandort generell in Kaarst ausgesprochen.
Die Bürgerinitiative will weiterhin die Bürger mobilisieren: Am Sonntag, 3. Juli, ist eine Fahrradsternfahrt vom Kaarster Rathaus zur Dreiecksfläche geplant. "Wir hoffen, dass wir die im Grunde auch betroffenen Nachbarortschaften wie Osterath, Büderich und auch die Neusserfurth ebenfalls hierzu mobilisieren können", so der Sprecher der Bürgerinitiative Guido Otterbein. Auf die Frage, wie er denn einen Konverterstandort in Gohr beurteile, antwortete er: "Hierzu will und kann ich nichts sagen, da wir uns im Gegensatz zu unseren Freunde aus Gohr nicht anmaßen, ein Urteile über die Standortqualität in anderen Ortschaften zu fällen."