Die fetten Jahre sind vorbei Bürgermeister Breuer sagt Luxus-Fest ab +++ Abend kostete 90.000 Euro

Neuss · 25 Millionen und noch mehr Defizit im Haushalt. Große Sorgen bei der Unterbringung von Flüchtlingen. Obdachlose können kaum noch versorgt werden. So sieht es aus in Neuss. Bisher feierten 500 wichtige Bürger auf Kosten der Allgemeinheit ein rauschendes Winterfest namens „Festlicher Abend“ im Zeughaus.

Der Festliche Abend im Zeughaus war immer gerne und gut besucht. Politiker, Geschäftsleute, Medien und Künstler feierten auf Kosten der Steuerzahler bis in den frühen Morgen. Es gab immer erlesene Weine, bestes Essen, Schnaps und von hübschen Kubanerinnen handgedrehte Zigarren. Masseurinnen verwöhnten die Gäste. Die städtischen Bediensteten Claudia Paschek und Richard Palermo steckten enorm viel Arbeitszeit in dieses Event. Bürgermeister Reiner Breuer sprach ein Machtwort: Aus!

Foto: Fotos: Frank Möll

Kosten: 90.000 Euro zum Großteil aus öffentlichen Mitteln! „Das geht nicht“, sagt Bürgermeister Reiner Breuer dem Stadt-Kurier. „Ich werde am Donnerstag offiziell bekannt geben, dass der Festliche Abend abgesagt ist.“

Die CDU Neuss hat sich den Ruf als verschwenderische Partei, die es sich auf Kosten der Steuerzahler gut gehen lässt, selbst hart erarbeitet, auch wenn Vertreter aller Parteien gerne mitgefeiert haben.

Doch im Rathaus weht ein frischer Wind. Bürgermeister Reiner Breuer macht nach und nach seine Versprechen wahr, ein Bürgermeister nicht nur für die feierfreudigen Eliten der Stadt zu sein, sondern die Kraft in Richtung „Normalbürger“ zu lenken.

Der alljährliche Festliche Abend war nicht billig: 90.000 Euro plus die Kosten der städtischen Bediensteten. „30.000 Euro sind von den Steuerzahlern getragen worden“, legt Bürgermeister Reiner Breuer dem Stadt-Kurier die Bilanz offen. Die restlichen 60.000 Euro sind demnach zum Großteil von städtischen Töchtern (also ebenfalls von den Gebühren und Abgaben der Bürger) bezahlt worden. Ein Teil ist über Spenden von Firmen abgedeckt worden. „Ich ermuntere alle Unternehmen, die Gelder weiterhin zur Verfügung zu stellen. Für sinnvolle Projekte, die allen Bürgern nutzen“, sagt der neue Bürgermeister und erntet dafür auch Beifall in der CDU-Fraktion. Deren Bürgermeister Herbert Napp hatte seine eigenen Leute nämlich auch nie eingeladen und dem Stadt-Kurier sogar Hausverbot erteilen lassen. Man wollte „unter sich“ sein.

(Kurier-Verlag)