Flüchtling will einfach „Danke“ sagen

Neuss · Saeid Moeini ist vor rund drei Jahren nach Deutschland gekommen, hat sich mit Hilfe vieler Wegbegleiter in Neuss etwas aufgebaut. Beim Discounter Aldi Süd räumt er Regale ein, lebt in einer kleinen 1-Zimmer-Wohnung. Jetzt will er allen Helfern Danke sagen.

Saeid Mieini dankt Ehrenamtlern wie Bouchra El Maazi (rechts), die ihm den Start in das neue Leben leichter gemacht haben.

Foto: Foto: Violetta Fehse

Wenn der 32-Jährige über Deutschland spricht, gerät er richtig ins Schwärmen. Besonders viele Sportler haben es dem Iraner angetan. "Ich liebe Michael Schumacher. Es gibt kein Rennen, das ich verpasst habe. Er ist ein Held", so Saeid. Auch berühmte Fußballer wie Lothar Matthäus, Jürgen Klinsmann oder Oliver Kahn bewundert Moeini.

Und was gefällt ihm noch an seiner neuen Heimat? "Die Menschen sind freundlich. Ich mag die Ordnung, die Deutschen arbeiten wie Roboter, haben deswegen eine starke Wirtschaft", sagt der Iraner in fließendem deutsch. Die Sprache hat er sich in Kursen und mit viel Fleiß angeeignet.

"Ich frage die Menschen im Bus, wie ich etwas noch besser ausdrücken kann. So habe ich viel gelernt", lacht Moeini. Außerdem sei er viel in der Neusser Bibliothek, liest so viel er kann. Daneben spricht das Sprachtalent auch noch türkisch, aserbaidschanisch, griechisch, englisch und momentan lernt der symphatische Iraner auch spanisch. Moeini wirkt lebenslustig, froh und ist ein offener Mensch. Wenn er an seine Vergangenheit und die beschwerliche Route nach Deutschland denkt, wird er ernst. Über Details spricht er nicht. Viel lieber erzählt er von seinem alten Leben im Iran. Dort war der 32-Jährige als Bauingenieur tätig, hatte ein eigenes Auto und lebte in einer schönen Wohnung. Jetzt räumt er Regale beim Discounter ein — freut sich aber über diesen ersten Schritt in die richtige Richtung.

Später würde er gern in der Automobilbranche tätig werden. "Ich interessiere mich sehr für Motoren und hoffe, dass ich eine Chance bekomme, mich zu verwirklichen", sagt der 32-Jährige.

Für das, was er bisher erreicht hat, will er allen Wegbegleitern danken. "Besonders Ilona Valero-Ribes hat mir immer geholfen und war für mich da", so der Iraner. Aber auch alle anderen Ehrenamtler und die freundlichen Mitarbeiter vom Sozialamt haben den jungen Mann unterstützt. "Dafür will ich einfach mal Danke sagen", so Moeini.

(Kurier-Verlag)