Prominenter Besuch im kleinen Geschäft an der Jülicher Straße Warum sich Ministerin Schulze und MdB Rinkert im Eine-Welt-Laden trafen ...

Neuss · Schnell entdeckte sie ihre Lieblings-Schokolade, auch der Neuss-Café entlockte ihr ein „Oh, lecker!“ Svenja Schulze, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, war in dieser Woche auf Einladung des Bundestagsabgeordneten Daniel Rinkert (SPD) zu Gast im Eine-Welt-Laden der Katholischen Pfarrgemeinde Hl. Dreikönige an der Jülicher Straße. „Hier wird tolle Arbeit geleistet“, lobte sie Bernhard Wehres, ehrenamtlicher Leiter des Ladens, und sein Team. „Im Eine-Welt-Laden wird nicht nur zum Beispiel Kaffee verkauft, hier werden auch die Geschichten, die hinter dem Produkt stecken, erzählt. Das ist Teil von Bildungsarbeit, die charmant daherkommt.“

Bundesministerin Svenja Schulze (Mitte) besuchte auf Einladung des Bundestagsabgeordneten Daniel Rinkert (l.) den Eine-Welt-Laden an der Jülicher Straße. Begrüßt wurde sie auch von (v.l.) Gisela Welbers, Sarah Wollweber (beide NEWI) und dem ehrenamtlichen Laden-Leiter Bernhard Wehres.

Foto: Kurier Verlag/Rolf Retzlaff

Apropos Bildungsarbeit: Der Eine-Welt-Laden ist gemeinsam mit der Katholischen Öffentlichen Bücherei Hl. Dreikönige in den Räumen an der Jülicher Straße untergebracht. „Wenn die Kinder in den Büchern stöbern, können die Eltern einkaufen“, schmunzelt Gisela Welbers von der Neusser Eine-Welt-Initiative (NEWI), die gemeinsam mit ihrer Vereinskollegin Sarah Wollweber die Ministerin begrüßte. Svenja Schulze lobte das ehrenamtliche Engagement des nur fünfköpfigen Teams. Wehres machte allerdings deutlich, dass dringend weitere Helfer gesucht werden. Wer Interesse hat, bitte im Eine-Welt-Laden melden.

Die Ministerin fühlte sich sichtlich wohl bei ihrem Termin in Neuss, stammt sie doch auch aus der Quirinusstadt; gemeinsam mit Reiner Breuer hat sie ihr Abitur am Gymnasium Norf abgelegt.

Im Gespräch mit Welbers und Wollweber wurde der Ministerin deutlich, wie stark sich Neuss seit der Ernennung zur Fair-Trade-Stadt im Jahre 1990 für den fairen Handel in der Stadt engagiert. „In Neuss steckt ganz viel Fair-Trade-Energie“, machte Welbers deutlich. Mit vielen teils sehr kreativen Aktionen, wie beispielsweise fairem Wurfmaterial für den Kappessonntagszug sowie fairen Schokoriegeln in den Sankt-Martins-Tüten, hat die NEWI das Bewusstsein für fair gehandelte Produkte in der Bevölkerung, im Handel und in der Politik gestärkt.

„Mein heutiger Besuch des Weltladens hat gezeigt, mit welcher Leidenschaft und Überzeugung hier für fairen Handel und globale Gerechtigkeit gearbeitet wird. Solche Orte und die Menschen dahinter sind unverzichtbar, um Bewusstsein zu schaffen und echte Veränderungen in der Welt zu bewirken“, hob Schulze hervor. Und Daniel Rinkert versprach, die Neusser Initiative bei der Beschaffung von Fördermitteln zu unterstützen, „da Entwicklungszusammenarbeit auf ehrenamtliches Engagement vor Ort und die Menschen als Multiplikatoren angewiesen ist“.

Zum Abschied erhielt die Ministerin neben dem fairen Stadtkaffee „Neuss-Café“ – dem Bestseller – einen fairen Kamellebüggel. Wer weiß: Vielleicht braucht sie den schon in Kürze beim Kappessonntagszug in Neuss … Rolf Retzlaff

Der Eine-Welt-Laden an der Jülicher Straße 61 hat sonntags von 10 bis 13 Uhr geöffnet sowie zu den Öffnungszeiten der Katholischen Öffentlichen Bücherei (dann sind die Ehrenamtler der Bücherei die Ansprechpartner): montags von 17.30 bis 19 Uhr, mittwochs von 16 bis 18 Uhr und donnerstags von 9.30 bis 11 Uhr.