Wie es mit dem Rennbahnpark weitergehen soll Schnelle Pferde oder schnelle Realisierung des Bürgerparks?

Neuss · Was wird denn nun aus dem Rennbahnpark? Während Bürgermeister Reiner Breuer mit innerhalb eines Jahres umsetzbaren Maßnahmen einen Bürgerpark verwirklichen möchte, setzt die CDU weiter aufs Pferd, genauer gesagt auf den Galopprennsport: Nach einem Beschluss des Beteiligungsausschusses soll Neuss Marketing als Eigentümer des Geländes Gespräche mit dem erst in diesem Jahr gegründeten Verein „Galoppclub Neuss Niederrhein“ führen. Hier soll die Frage beantwortet werden, unter welchen Voraussetzungen bis zu acht Rennen im Jahr auf der Sandbahn durchgeführt werden könnten.

Marc Troelsch (l.) und Nika S. Deveron (r.) vom Galoppclub Neuss Niederrhein hatten bereits Anfang des Jahres gemeinsam mit Helga Koenemann und Jan-Philipp Büchler (beide CDU) ihre Pläne für den Erhalt des Galopprennsports in Neuss vorgestellt. Jetzt geht es in die nächste Runde.

Foto: Kurier Verlag GmbH/Rolf Retzlaff

Bürgermeister Breuer hat die Pläne für seine Ad-Hoc-Maßnahmen bereits in der Schublade. Sie beinhalten einen Stadtstrand mit Beachvolleyball, einen Rundlauf, weitere Sportmöglichkeiten wie Fußball und Basketball sowie eine Urban-Gardening-Flache, auf der Bürger Gemüse und Co. pflanzen können. Zur Hammer Landstraße hin sollte das Gelände geöffnet werden – weg mit dem Zaun. Für 2021 ist ein Sommerkino im Bürgerpark vorgesehen. „Und wir könnten endlich wieder Bäume pflanzen und so den Park ökologisch aufwerten“, so Breuer.

Maßnahmen wie Urban Gardening, ein Aktionsband und Baumpflanzungen will Bürgermeister Reiner Breuer innerhalb eines Jahres realisieren.

Foto: Stadt Neuss

Die CDU-Fraktionsvorsitzende Helga Koenemann, die gemeinsam mit dem CDU-Bürgermeisterkandidat Jan-Philipp Büchler Anfang des Jahres die Initiative des „Galoppclubs Neuss Niederrhein“ unterstützt hatte, ist mit dem Beschluss zur Gesprächsaufnahme mit dem Verein zufrieden: „Ich finde es gut, dass man den Leuten eine Chance gibt.“ Gleichzeitig macht sie deutlich, dass die Stadt „Herrscher des Geländes“ bleiben wird.

Was der Verein zum Beispiel für die Nutzung der im Eigentum der Stadt befindlichen Flutlichtanlage zahlen müsste, wie die Sanierung der alten Stallungen und das Aufbereiten der Sandbahn finanziert werden sollen – alles Punkte, die Neuss Marketing und der Verein klären müssten.

Koenemann kritisiert Breuers Pläne: „Die soziale Kontrolle würde verloren gehen. Außerdem haben wir nach Corona eh Geldsorgen – und Herr Breuer will ein Heidengeld ausgeben, um ein paar Bäume zu pflanzen.“ Weiter führt sie die Kritik von Ingeborg Arndt (Grüne) an, der Rennbahnpark müsse als dringend notwendige Frischluftschneise zur Innenstadt erhalten bleiben. Laut Breuer wehe der Wind aus dieser Richtung allerdings nur sehr selten.

Und wie sieht es mit den Planungen der Christdemokraten für einen Familienpark auf dem Rennbahngelände aus? Auch hier verweist Koenemann auf die Kosten: „Vielleicht können wir in drei Jahren eine vernünftige Anlage daraus machen. Zurzeit sehe ich nicht, woher die Stadt das Geld dafür nehmen will.“