Nach monatelangem Stillstand Sanierung des Tennenplatzes geht weiter

Norf · Endlich wurde mit der Sanierung des unteren Tennenplatzes im Von-Waldthausen-Stadion, der Bezirkssportanlage in Norf, begonnen – dann passierte rund vier Monate lang gar nichts, der Platz ist nach wie vor unbenutzbar. „Im April wurde mit den Abrissarbeiten und der Unterschicht für den erneuerten Platz begonnen. Nach wenigen Wochen brachen die Arbeiten plötzlich ab – wir wussten nicht, wieso“, erzählt Ralf Nickel, sportlicher Leiter der Fußballabteilung des TSV Norf.

Ralf Nickel, sportlicher Leiter der Fußballabteilung des TSV Norf, ist erleichtert, dass es auf dem unteren Tennenplatz weitergeht.

Foto: Kurier Verlag GmbH/Hanna Loll

Laut Stadtverwaltung konnte nach Absprache mit der Bezirksregierung, die bei der Finanzierung hilft, und Genehmigung durch das Umweltamt des Rhein-Kreises sowie einer öffentlichen Ausschreibung im April 2021 mit der Sanierung des Tennenplatzes im Von-Waldthausen-Stadion begonnen werden. Schnell kamen dann die Arbeiten ins Stocken – der Grund ist der gleiche, mit dem derzeit zahllose Branchen zu kämpfen haben.

„Der generelle Materialengpass ist auch hier der Grund. Es hat keine Zulieferfirma gegeben, die bis dato die erforderliche Menge an Material für die Tennendeckschicht liefern konnte. Zudem ist die Auswahl der Firmen, die Materialien dieser Art herstellen, sehr klein“, heißt es aus der Stadtverwaltung.

Gerade nach der langen Corona-Zwangspause, als es endlich wieder mit dem Sport hätte losgehen können, traf der Wegfall der großen Fläche die Fußballer im Neusser Süden hart. „Insgesamt trainieren auf der Anlage hier 28 Mannschaften, darunter vom TSV Norf, aus Helpenstein, Grimlinghausen und Co. und auch die Schüler des Gymnasiums und der Gesamtschule Norf nutzen die Anlage“, weiß Nickel um die angespannten Kapazitäten der Bezirkssportanlage.

Auf dem Tennenplatz, der derzeit saniert wird, würden von TSV-Seite hauptsächlich die Mini-Bambini, Bambini und die F-Jugend – also Kids unter zwölf Jahren – trainieren. „Es sind also unsere Kleinsten betroffen“, ärgert sich Nickel, der gehofft hatte, nach Corona „unserer gesellschaftlichen Aufgabe, nämlich Kinder in Bewegung zu bringen, zudem inklusiv und integrativ, wieder nachkommen zu können. Das ist so leider nicht möglich.“

Nur einen Tag, nachdem sich der Chef der Fußballabteilung mit dem Stadt-Kurier getroffen hatte, ging es weiter. „Heute Morgen wurde Tennenmaterial angeliefert“, erzählte Nickel unserer Redaktion am Donnerstag freudig überrascht am Telefon. Die Stadtverwaltung bestätigt: „Die Zulieferfirma hat bereits mit der Auslieferung des Materials begonnen und der Einbau ist bis Ende Oktober beziehungsweise erste Novemberwoche vorgesehen.

Nach Abschluss dieser Arbeiten muss der Platz etwa einen Monat gepflegt werden, um die Festigkeit zu gewährleisten. Sobald die Materialien auf den Platz geliefert und eingebaut wurden, können die Stahlplatten vom Weg rund um den Platz entfernt werden (voraussichtlich Ende Oktober).“ Insgesamt wird hier einiges an Geld investiert: Der Landeszuschuss zur Altlastenbeseitigung und Sanierung des Tennenplatzes betrage etwa 80 Prozent der anfallenden Kosten von etwas mehr als 200.000 Euro, heißt es aus dem Rathaus. Für weitere Maßnahmen, die im Zuge der Arbeiten in einem mit erledigt worden seien – wie zum Beispiel die Sanierung der Wege – seien weitere gut 50.000 Euro Kosten zu Lasten der Stadt angesetzt.

Viele Sportler hätten sich einen zeitgemäßer anmutenden Kunstrasenplatz gewünscht. Die Verwaltung meint dazu: „Ein Tennenplatz ist ebenso ein Allwetterplatz mit annähernd identischer Nutzungszeit wie ein Kunstrasenplatz. Abgesehen von dem Bau eines Kunstrasenplatzes auf der Sportanlage in 2018, der dann auch erfolgten Umwandlung in weitere Kunstrasenplätze in anderen Neusser Stadtteilen wie zum Beispiel Gnadental, Stadionviertel und Reuschenberg, der Kostendifferenz von hier anfallenden etwa 50.000 Euro zu 900.000 Euro, war der Zweck dieser Maßnahme der Schutz der Allgemeinheit durch die geförderte Sanierung des Bodens im Rahmen der Altlastenbeseitigung.“

Für Nickel – und vor allem die kleinen Fußballer aus den jüngeren Mannschaften – sind es tolle und erleichternde Nachrichten, dass es jetzt weitergeht; alle sind ganz gespannt auf den Abschluss der Arbeiten!