Ministerin Scharrenbach trägt sich ins Goldene Buch ein Stadt Neuss erhält Förderbescheide vom Land NRW

Neuss · Die Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW, Ina Scharrenbach, wurde jetzt von Bürgermeister Reiner Breuer im Rathaus der Stadt Neuss empfangen. Scharrenbach überreichte im Rahmen ihres Besuchs in Neuss die Förderbescheide des Landes NRW für das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept des Bahnhofsumfeldes (ISEK) und die Neugestaltung des Wendersplatzes.

Ministerin Ina Scharrenbach, wurde von Bürgermeister Reiner Breuer im Rathaus der Stadt Neuss empfangen.

Foto: Stadt Neuss

Neu ist, dass beide Förderbescheide nun mit den vollen 100 Prozent statt den zunächst veranschlagten 60 Prozent gefördert werden und der Eigenanteil der Stadt Neuss damit durch zusätzliche Landesmittel finanziert werden kann. Möglich macht dies eine zusätzliche Bereitstellung von Landesmitteln für die Entwicklung von Innenstädten und Zentren des Landes NRW. Eine entsprechend neue Bescheidung stellte die Ministerin dem Verwaltungsvorstand in Aussicht.

In Anwesenheit des Gremiums trug sich Ministerin Scharrenberg außerdem in das Goldene Buch der Stadt Neuss ein und nutzte die Gelegenheit, um mit der Verwaltungsspitze das Thema der Sicherung von Mieterschutz und Wohnraumförderung zu erörtern. Die Anfang Juli in Kraft getretene „Mieterschutz-Verordnung“, nach der die Stadt Neuss nicht mehr wie bisher in die Gebietskulisse der Kommunen mit angespanntem Wohnungsmarkt aufgenommen werden soll, ließ befürchten, dass auch im Bereich der sozialen Wohnraumförderung eine neue Einordnung erfolgt. Die daraus resultierende Reduzierung der Förderpauschalen pro Quadratmeter Wohnraum bleibe davon jedoch unberührt, erläuterte Scharrenbach in der Sitzung.

Entwicklung Bahnhofsumfeld: Das Land NRW unterstützt das ISEK für das Bahnhofsumfeld nun mit insgesamt 444.000 Euro (ursprünglich 264.000 Euro), die Förderquote für Neuss wurde von 60 Prozent auf 100 Prozent angehoben. Mit dem Geld aus dem Städtebauförderungsprogramm 2020 sollen unter anderem ein Freiraumkonzept für das Bahnhofsumfeld zur Schaffung und Vernetzung von Frei- und Grünräumen, eine Machbarkeitsstudie zur Neuplanung des Theodor-Heuss-Platzes, sowie eine Studie zur Nachnutzung industrieller Relikte auf dem ehemaligen Bauer & Schaurte-Gelände finanziert werden.Das ISEK wurde im Rahmen eines zweijährigen, transparenten und offenen Beteiligungsverfahrens mit der Öffentlichkeit erarbeitet und im Herbst 2019 vom Rat der Stadt beschlossen. Es beinhaltet ein Paket mit rund 35 Einzelmaßnahmen und hat ein Gesamtvolumen von circa 25 Millionen Euro. Die Umsetzung des Konzeptes wird mindestens sechs bis acht Jahre dauern.

Die Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW hat sich bei ihrem Besuch in das Goldene Buch der Stadt Neuss engetragen.

Foto: Stadt Neuss

Neugestaltung Wendersplatz: Auch für die Neugestaltung des Wendersplatzes erhielt die Stadt Neuss jetzt den entsprechenden Bescheid aus dem Topf der Städtebauförderung des Landes NRW. Der zugesicherte Betrag wurde in der Sitzung ebenfalls nach oben korrigiert. Statt den ursprünglich veranschlagten 90.000 Euro sicherte Ministerin Scharrenbach eine Erhöhung der Förderquote auf 100 Prozent zu, was einer Gesamtsumme von 150.000 Euro entspricht. Die besondere städtebauliche Aufgabe und die Zielsetzung, neue urbane Nutzungen für die Allgemeinheit anbieten zu können, hat das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen offenbar überzeugt.

Diesen Aspekt sieht auch Bürgermeister Reiner Breuer: „Solidarität und Zusammenhalt brauchen Räume und Freiräume, das Projekt „Wendersplatz – Der Heimat einen Hafen geben“ soll genau dieses ermöglichen.“ Erster Baustein des Planungsverfahrens für den Wendersplatz ist ein freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb für die öffentlichen Verkehrsflächen und Freianlagen mit einem städtebaulichen Ideenteil für den Wendersplatz. Ein solitärer oder mehrere Baukörper sollen im Übergang zwischen der Innenstadt und dem Freiraum des Rennbahnparks geschaffen werden. Sie und der umgebende Freiraum sollen zu „Ankerplätzen“ für die Bürgerinnen und Bürger werden, die dort einen Nutzungsmix aus publikumsintensiven öffentlichen und/oder kulturellen sowie bürgerschaftlichen Nutzungen mit ergänzenden Dienstleistungen, wie beispielsweise Gastronomie, besuchen können.

Der Wendersplatz wird heute vorwiegend als Parkplatz genutzt und im August traditionell in das Neusser Bürger Schützenfest eingebunden. Dabei liegt er an prominenter Stelle im Eingangsbereich zur Innenstadt und dient als wichtiges Bindeglied zwischen Hafen, Hammfeld mit dem Rennbahnpark und der Neusser City. Die Lage bietet daher ein hohes städtebauliches Potenzial für eine attraktive Gestaltung mit hohem Wiedererkennungswert und Aufenthaltsqualität. Bereits 2012 hat der Rat der Stadt Neuss den Weg zur städtebaulichen Entwicklung des östlichen Innenstadtrandes geebnet. Bestandteile des damaligen Konzeptes sind bereits umgesetzt und heute als Hafenpromenade, Platz am Romaneum und erste Abschnitte des Stadtmauerwegs erlebbar. Private Investitionen zogen mit der Mensa des Marienberggymnasiums und dem Wohnungsbau auf dem ehemaligen Münsterschulareal nach. Die Umgestaltung des Wendersplatzes soll nun den Schlusspunkt dieser Entwicklung bilden.