Biker im Visier

Die Polizei NRW geht mit gezielten Kontrollen gegen rasende Biker vor. So wurden an diesem Wochenende rund 250 Polizisten mit insgesamt über 50 Blitz- und Laser-Geräten sowie Video-Motorrädern verstärkte Geschwindigkeitskontrollen durchführen.

Auf nordrhein-westfälischen Straßen sind in den ersten fünf Monaten diesem Jahr bereits doppelt so viele Motorradfahrer umgekommen wie im Vorjahr. Bis Ende Mai starben 34 Biker — 22 von ihnen, weil sie deutlich zu schnell waren. "Dies ist dramatisch und macht mir große Sorge. Denn zu schnelles Fahren bleibt gerade bei Bikern der Killer Nr. 1", betonte Ralf Jäger.

Raser pflegen teilweise sogar eigene Internetauftritte. Sie filmen sich beim ihren lebensgefährlichen Fahrten und stellen die Videos im Internet zum Beispiel auf Videoportalen ein. Hier wird die Gefahr durch Raserei verharmlost und völlig zu Unrecht glorifiziert! "Diese Videos von lebensgefährlichen Kurvenfahrten und Überholmanövern können gerade junge Fahrer zum Nachahmen verführen", warnte Jäger.

Die meisten Biker sind keine Raser, aber auch die Motorradfahrer, die umsichtig fahren und sich an die Regeln halten, sind Gefahren ausgesetzt. Nach Erfahrungen der Polizei unterschätzen Anfänger und Wiedereinsteiger oftmals die Leistung ihrer Motorräder und überschätzen die eigenen, fahrerischen Fähigkeiten. Sie sind häufig in Unfälle verwickelt. "Jeder Biker sollte deshalb regelmäßig an einem Sicherheitstraining teilnehmen, um sich mit seiner Maschine vertraut zu machen. "Es ist wichtig, den richtigen Umgang mit seinem Motorrad zu üben. Insbesondere bei schwierigen Brems- und Ausweichmanövern muss man seine Maschine beherrschen können. Training und eine angepasste Geschwindigkeit retten Leben", bekräftigte der Innenminister.

(Kurier-Verlag)