Kundgebung „Frieden für Israel“ am 16. Oktober auf dem Münsterplatz „Kein Platz für Hass, Diskriminierung und Antisemitismus in der Gesellschaft“
Neuss · Bereits bei der Solidaritätskundgebung „NRW steht zu Israel“ am vergangenen Sonntag vor dem NRW-Landtag hatten zahlreiche Neusser „klare Kante“ gegen die Angriffe der Terrororganisation Hamas auf Israel gezeigt. Jetzt haben Bert Römgens, Verwaltungsdirektor der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf/Neuss, und Bürgermeister Reiner Breuer eine entsprechende Veranstaltung auch in der Quirinusstadt auf die Beine gestellt: Am kommenden Montag, 16. Oktober, 18 Uhr, laden sie zur Kundgebung „Frieden für Israel“ auf dem Münsterplatz ein.
Römgens telefoniert tagtäglich mit Menschen in Tel Aviv und der Neusser Partnerstadt Herziya. „Die Situation ist tragisch, ständig müssen sich die Menschen in Bunkern vor Raketenangriffen in Sicherheit bringen. Jeder kennt jemanden, der verletzt oder ermordet wurde.“ Das ganze Land sei wie gelähmt. Und Römgens stellt eine Frage, die zurzeit die ganze Welt bewegt: „Was passiert mit den vielen Entführten, darunter viele Frauen, Kinder und alte Menschen?“ Er fordert eine eindeutige Positionierung: „Die Weltgemeinschaft muss verstehen: Wer die Hamas unterstützt, unterstützt den Terror!“
Auf der Solidaritätskundgebung in Düsseldorf gehörten der Neusser Bundestagsabgeordnete Hermann Gröhe und der Landtagsabgeordnete Jörg Geerlings zu den Rednern. Ersterer machte deutlich: „Wir stehen gemeinsam als Demokraten an der Seite Israels. In unseren Gedanken und Gebeten sind wir bei den Menschen in Israel, vor allem bei den vielen, die um einen geliebten Menschen trauern, bei den tausenden Verletzen. Israel braucht gerade in dieser Stunde unsere Solidarität – aber diese Solidarität braucht auch einen langen Atem, bis die Terroristen besiegt sind.“ Auch Geerlings betonte „die Gemeinsamkeit aller Demokraten, mit der wir Israel unterstützen und uns gegen jeden Antisemitismus wenden. Wenn palästinensische Gruppen auf deutschen Straßen diesen abscheulichen Terrorismus feiern, müssen sie strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden.“
Auch Dorothea Gravemann, Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Neuss (GCJZ Neuss), findet in einem Schreiben an die Jüdische Gemeinde Düsseldorf deutliche Worte: „Unsere Solidarität gehört ohne Einschränkungen dem israelischen Staat, seinen Bürgerinnen und Bürgern und allen Opfern des Hamas-Terrors. Jede Relativierung des grausamen Angriffs vom frühen Samstagmorgen weisen wir mit Nachdruck zurück.“ Gravemann führt aus: „Wir bekennen uns zum Existenzrecht Israels, das zurecht Teil der Staatsräson der demokratischen und rechtsstaatlichen Bundesrepublik Deutschland ist. Daher fordern wir die politisch Verantwortlichen in unserem Land auf, der Äußerung ,Nie wieder Antisemitismus’ auch endlich entsprechende Taten folgen zu lassen.“ Dazu gehöre unter anderem das Verbot Antisemitischer und das Existenzrecht Israels bestreitender Demonstrationen, Organisationen und Veranstaltungen und die konsequente Kontrolle aller Mittelvergaben durch Deutschland an Projekte, Initiativen und Organisationen nicht nur im Gaza-Streifen, sondern auch an die palästinensische Autonomieverwaltung, „um eine Mitfinanzierung des Terrors zu unterbinden“. Und sie weiß: „Der widerwärtige Jubel in Deutschland über die Massaker in Israel muss juristische und gesellschaftliche Konsequenzen haben.“ Wer in unserem Land leben wolle, müsse sich eindeutig und ohne Ausflüchte von den Terrorhandlungen distanzieren, wer sie stattdessen sogar öffentlich begrüße und feiere, müsse mit rechtlichen Konsequenzen rechnen. „Muslimische Verbände und Organisationen in Deutschland sind an dieser Stelle gefordert und dürfen nicht wie bisher eine relativierende oder passive Haltung einnehmen, wenn sie anerkannter Teil der demokratischen Gesellschaft sein wollen.“
Bürgermeister Breuer hatte in einem Brief an Moshe Fadlon, Bürgermeister der Neusser Partnerstadt Herzliya, seine Position deutlich gemacht: „Wir sind zutiefst erschüttert über das unvorstellbare Maß an Gewalt und Grausamkeit, welches Ihr Land und Herzliya trifft. Wir verurteilen die weiterhin anhaltenden Angriffe. Unsere Solidarität gilt dem Volk Israels und den Menschen in unserer Partnerstadt Herzliya. Die Stadt Neuss steht fest an Ihrer Seite.“
Und das soll am kommenden Montag auf dem Münsterplatz deutlich gemacht werden. Breuer und Römgens rufen alle Bürger auf, sich an der Kundgebung zu beteiligen: „Lassen Sie uns zeigen, dass die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Neuss sowie die Stadtgesellschaft fest an der Seite Israels und unserer Partnerstadt Herzliya stehen. Hass, Diskriminierung und Antisemitismus haben in unserer Gesellschaft keinen Platz.“