Armin Laschet: Auftritt beim Neusser Hansefest Streicheleinheiten für Armin Laschet: „Neuss tut gut!“
Neuss · „Neuss tut gut!“, mit diesen Worten verabschiedete sich CDU- Kanzlerkandidat Armin Laschet am Samstag Nachmittag nach seiner gelungenen Rede vor dem RomaNEum. Und tatsächlich muss der Auftritt in der Quirinusstadt während des Hansefestes wie Balsam für die Seele gewesen sein. Nach mäßigen Umfragewerten und medialen Angriffen aus nahzu allen Richtungen brachten dem Kandidaten standing ovations und lang anhaltender Applaus spürbar emotionalen Rückenwind. Einer der Gastgeber, CDU-Bundestagsabgeordneter Ansgar Heveling, gab sich im Hinblick auf die anstehende Bundestagswahl anschließend siegessicher: „Das war eine Kanzlerrede!“
Laschet schaffte es, die Anwesenden zu begeistern, ohne kritische Themen wie Klima, innere Sicherheit oder Migration auszulassen. Sogar eine kleine Gruppe Anti-Braunkohle-Aktivisten, die am Rande des abgesperrten Gästebereiches ihre Transparente in die Luft hielten, band Laschet souverän in seinen Vortrag ein.
Dennoch ist es fraglich, ob der Aachener an diesem Nachmittag viele neue Wähler gewinnen konnte, denn die Zahl der ohnehin überzeugten Fans in Neuss dürfte Legion gewesen sein. Ein großer Teil des Platzes an der Hymngasse war für geladene Teilnehmer und damit überwiegend für CDU-Mitglieder und Unterstützer reserviert. Auch die meisten Besucher vor den Absperrungen waren problemlos als Laschet-Fans zu identifizieren. Die große Dichte an CDU-Promis wie Dr. Heinz Güther Hüsch und Prof. Dr. Rita Süßmuth in der ersten Reihe sowie Dr. Jörg Geerlings, Prof. Dr. Jan-Philipp Büchler, Ruth Sternemann-Böcking, Ansgar Heveling, Hermann Gröhe und vielen anderen mehr tat ihr übriges dazu.
Dem Wahlkampf-Endspurt in Neuss dürfte der Auftritt auf jeden Fall noch einmal einen Energieschub gegeben haben. Denn selbst jenen, die von der Person Armin Laschet bisher noch nicht begeistert waren, gab der Kandidat mit auf den Weg: „Es mag sein, dass sich einige personell etwas anderes gewünscht hätten - vielleicht etwas bayerisches - aber darum geht es jetzt nicht mehr. Jetzt geht es ums Gewinnen!“