Händler setzten deutschlandweit ein Zeichen für ihre derzeit schwierige Lage Rotes Licht als Mahnung: Am Montag leuchtete auch das Rheinpark-Center
Neuss · Überall in Deutschland leuchtete es am Montagabend rot – auch bei uns in Neuss, denn das Rheinpark-Center hatte sich an einer deutschlandweiten Mahnaktion des Einzelhandels beteiligt. Center Manager Anastsios Meliopoulos erzählt, wieso.
Am Montagabend, noch vor der neuerlichen Konferenz der Ministerpräsidenten der Länder mit Bundeskanzlerin Angela Merkel, ließen zahlreiche Händler überall in Deutschland ihre Geschäfte, Schaufenster und Einkaufszentren rot leuchten – so auch das Rheinpark-Center Neuss. Die Lichtaktion fand im Rahmen der Initiative „Das Leben gehört ins Zentrum“ statt, zu der sich zahlreiche namhafte Handelsunternehmen zusammengeschlossen haben – darunter die Shopping-Center-Betreiberin ECE, die auch das Rheinpark-Center betreibt und die sich für eine schnelle Wiedereröffnung des Handels und für lebendige lebenswerte Innenstädte einsetzt.
Die gemeinsame Aktion sollte auf die durch den aktuell immer noch anhaltenden Lockdown existenzbedrohende Lage vieler Geschäfte und Handelsunternehmen aufmerksam machen und für eine schnelle Öffnung des Einzelhandels werben. Laut Rheinpark-Center Manager Anastasios Meliopoulos sollte ein klares Zeichen gesetzt werden: „Der Handel blutet aus und die Lebendigkeit der Innenstadt ist in Gefahr! Viele Händler stehen mit dem Rücken zur Wand, der anhaltende Lockdown gefährdet zahlreiche Geschäfte in ihrer Existenz und Arbeitsplätze im Handel. Daher ist eine schnelle Öffnung der Geschäfte dringend erforderlich. Das geht nachweislich mit Sicherheit und Verantwortung: Zahlreiche Studien belegen, dass der Einzelhandel kein Infektionstreiber ist. Auch das Robert-Koch-Institut bewertet das Infektionsrisiko im Einzelhandel ausdrücklich als niedrig“, erklärte er.
Die Geschäfte und Einkaufszentren hätten während des vergangenen Jahres umfangreiche Hygiene- und Präventionskonzepte erarbeitet, die selbstverständlich auch bei einer möglichen Öffnung wieder zum Tragen kämen. Die diskutierten „Click & Meet“-Angebote oder vergleichbare Ideen seien für die Händler keine Alternative, seien die Kosten für Personal und Ladenbetrieb zumeist höher als die Umsätze, was zu weiteren Verlusten führen würde.
Mit diesen Gedanken im Hinterkopf wurde also auch an der Breslauer Straße am Montag das rote Licht angeknipst. „Es gab eine gute Resonanz der Kunden und Händler nicht nur bei uns im Center, sondern deutschlandweit“, weiß Meliopoulos. Der schrittweise Öffnungsplan aus der Konferenz vom vergangenen Mittwoch stelle die Händler „nicht zu 100 Prozent zufrieden. Unsere Freude ist getrübt, weil wir nicht das Maximum erreichen konnten“, so der Center Manager, der sich über den kleinen Hoffnungsschimmer dennoch freuen kann.
Er ist sicher, dass unter anderem die Lichtaktion des Einzelhandels zu so genannten „good headaches“, zu deutsch: „guten Kopfschmerzen“ bei Politikern und Co. geführt habe. „Natürlich geht es in erster Linie um die Gesundheit der Menschen, aber es geht auch darum, dass der Handel überlebt. Der Markt muss sich jetzt langsam wieder bewegen – natürlich unter Berücksichtigung der Hygienevorschriften“, mahnt Meliopoulos weiter. Es sei noch „Luft nach oben da – wie es weitergeht, wird die Zukunft zeigen“.
Weitere Informationen zur Initiative der Händler gibt es unter www.lebenimzentrum.com .