Gut fürs Stadtklima: Die ersten sechs Buswartehäuschen werden zeitnah mit begrünten Dächern ausgestattet
Neuss · „Im niederländischen Utrecht verfügen bereits 300 Bushaltestellen über ein grünes Dach“, weiß Tobias Urbach, umweltpolitischer Sprecher von UWG/Aktiv. Jetzt endlich werden auch in Neuss die ersten Wartehäuschen mit einer Dachbegrünung ausgestattet.
Sehr zur Freude von Marc Vanderfuhr, dem umweltpolitischen Sprecher der SPD Neuss: „Wir freuen uns, dass unsere damalige Initiative jetzt endlich umgesetzt werden kann und die ersten Dächer von Haltestellen begrünt werden.” Die Sozialdemokraten hatten bereits 2019 einen entsprechenden Antrag in den Umweltausschuss eingebracht. Seitdem wurde im Rat diskutiert, die Verwaltung arbeitete an einer Lösung. Das Problem: Die Firma Stroer, die die meisten Wartehäuschen in Neuss pflegt, hatte lange Zeit mit Blick auf die Statik Bedenken geäußert. 2026 läuft der Vertrag zwischen Stadt und Stroer aus – spätestens dann soll bei der neuen Ausschreibung die Dachbegrünung ein fester Bestandteil für alle Haltestellen werden. „Die Haltestellen, die nun eine Dachbegrünung erhalten, sind für uns nur ein erster Schritt, denn wir möchten weitere begrünte Haltestellendächer in unserer Stadt umsetzen“, erklärt Annette Kehl als umweltpolitische Sprecherin der Grünen.
Jetzt wird zeitnah mit sechs Wartehäuschen der Anfang gemacht:
– An der Hammer Brücke, Haltestelle „NE-Rheinpark-Center“ stadteinwärts
– Südstraße, Haltestelle „Uedesheimer Straße“ stadteinwärts
– Kölner Straße, Haltestelle „Dunantstraße“ in beide Richtungen
– Gladbacher Straße, Haltestelle „Am Strauchbusch“ stadtauswärts
– Erprather Straße, Haltestelle „Aurinstraße“ stadtauswärts
Die Vorteile von Wartehäuschen mit Dachbegrünung sind vielfältig. Die bepflanzten Dächer sehen nicht nur gut aus, sie fangen auch den Feinstaub des Stadtverkehrs ein und verbessern so Luft und Stadtklima. „Durch die Verdunstung des aufgenommenen Regenwassers tragen die begrünten Wartehäuschen zusätzlich dazu bei, dass die Temperaturen in Neuss erträglich bleiben“, erklärt Marc Vanderfuhr. Darüber hinaus kann so neuer Lebensraum für Bienen und andere Insekten mitten in der Stadt geschaffen werden.
Und Annette Kehl denkt noch weiter: „Begrünte Haltestellendächer können zusätzlich ein Vorbild für Dach- und Fassadenbegrünung auf privaten Gebäuden sein.”