Fahrradfahrer klagen an: Neue Doppelfurten sind eine Gefahr
Elke Fels ist begeisterte Fahrradfahrerin. Doch die Stadt Neuss macht es ihr und Gleichgesinnten nicht immer leicht. Neuste Hürde: Die gerade ausgebauten Doppelfurten am Stadtpark werden zur echten Stolperfalle.
Hier, wo es bisher noch eine Absenkung am gesamten Bordstein gab, wurden auf einer Seite spezielle Pflaster für Sehbehinderte und eine sechs Zentimeter hohe Kante angebracht. "Für Radfahrer eine echte Gefahrenzone", bestätigt Heribert Adamsky vom ADFC.
Neuss.
Und auch Fels kann diese Umstellung nicht nachvollziehen: "Jeden Tag fahre ich diese Strecke entlang und jetzt muss ich hier aufpassen, nicht zu stürzen. Dabei haben es Radfahrer in der Quirinusstadt ohnehin schwer. Zum Radeln fahre ich daher oft ins benachbarte Holland", sagt die Neusserin.
Nicht nur für Radfahrer ist der neue Ausbau eine potenzielle Gefahrenzone: "Ich denke da an Rollstuhlfahrer oder ältere Personen mit ihren Rollatoren. Für sie ist das spezielle Pflaster eine Herausforderung", so
Adamsky. Er kritisiert das neue System: "Leider benötigen die Doppelfurten mehr Platz als die alten mit drei Zentimeter hohem Bordstein. Das ist dort, wo genügend Fläche zur Verfügung steht, kein Problem — etwa an der neu gestalteten Kreuzung Gladbacher Straße / Bataverstraße. In der engen Neusser Innenstadt reicht jedoch die vorhandene Fläche oft nicht aus, um es allen Verkehrsteilnehmern gerecht zu machen", so der Experte. Deshalb funktioniere die neue Doppelfurt am kombinierten Rad- und Gehweg Kaiser-Friedrich-Straße / Deutsche Straße nicht: Radfahrer werden den sechs Zentimeter hohen Bordstein meiden, weil sie mit einem heftigen Schlag in ihr Vorderrad rechnen müssen. Weichen sie aber auf die den benachbarte Bereich mit Nullabsenkung aus, geraten sie in Konflikt mit Fußgängern oder mit entgegenkommenden Radfahrern. "Es fehlt einfach die separate Radwegfurt", so Adamsky. Der ADFC will jetzt Lösungen mit der Verwaltung ausarbeiten. Fortset
zung folgt.