Die gute Nachricht: Das Taubenhaus wird angenommen Neuer Versuch: Stahlbleche sollen die Tauben fernhalten

Das Ringen um eine Lösung für die Taubenproblematik an der Eisenbahnunterführung am Hauptbahnhof geht weiter: Jetzt sollen Stahlbleche dem Federvieh die Sitzgelegenheiten rauben.

Die Tauben nisten weiter in der Eisenbahnbrücke am Hauptbahnhof und sitzen gerne auf Vorsprüngen – trotz Spikes. Jetzt sollen Bleche Abhilfe leisten.

Neuss. Vor einigen Monaten wurden Spikes an dem Bauwerk angebracht, um die Tauben hier fern zu halten (wir berichteten). Während zahlreiche Bürger sich immer noch über verkotete Gehwege beschweren, scheint die Deutsche Bahn mit dem Ergebnis zufrieden zu sein. „Tatsächlich ist durch die Montage der Taubenspikes, in Verbindung mit dem Taubenhaus der Stadt Neuss, ein Großteil der Brücke inzwischen vor Tauben geschützt. Da die Stabbogenbrücke mit ihren tausenden Einzelteilen ein sehr komplexes Bauwerk ist, gibt es aber immer wieder Sitzmöglichkeiten für die Tiere“, so ein Bahnsprecher. Eine vollständige Einhausung der Brücke mittels eines Netzes ist vom Tisch, da dies laut Bahn eine längere Teilsperrung des Straßenverkehrs zur Folge haben würde. Und die Spikes-Variante wertet die Bahn als Erfolg: „Da bisher kein Taubenbefall auf den Trägern der Fahrbahnplatte festzustellen war, war diese Entscheidung richtig. Netze hätten hier zu keinem anderen Ergebnis geführt.“

Dennoch sieht auch die Bahn noch „verbleibende Lücken im Taubenschutz“. So ist geplant, versuchsweise den Bereich der Bushaltestelle mit Netzen und Blechen zu sichern. Die relativ steil gestellten Stahlbleche sollen dabei diverse Vorsprünge überbrücken, damit Tauben keine weiteren Sitzflächen mehr geboten werden. Parallel dazu sollen die Hauptträger, konkret deren drei Öffnungen über dem Gehwegbereich, seitlich mit Netzen abgespannt werden, um den Tauben einen weiteren Zugang zu versperren. „Die Maßnahme findet in Abstimmung mit der Stadt Neuss statt und hat zum Ziel, die Tauben vor allem aus dem Gehwegbereich fernzuhalten“, sagt ein Bahnsprecher.

„Grundsätzlich steht die Stadt Neuss dieser Lösung positiv gegenüber. Die Detailplanung wird zwischen DB und Stadt Neuss bis Ende Juni abgestimmt“, erklärt Stadtpressesprecher Peter Fischer. Bis zum Herbst 2019 sollen die Maßnahmen von der DB umgesetzt werden.

Fischer weist aber auch darauf hin, dass das Taubenhaus am Hauptbahnhof sehr gut angenommen werde. Mit dieser Einrichtung sollen die Tauben mittelfristig von der Brücke „weggelockt“ werden. Und das funktioniert offenbar: Die Tauben nehmen das Angebot an, so dass die Stadt Neuss voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2019 neben dem bestehenden ein zweites Taubenhaus errichten wird.

Rolf Retzlaff