Auto Rolle der Kfz-Typklassen für die Autoversicherung

Innerhalb Deutschlands sind derzeit (Stand 2021) rund 32.000 verschiedene Automodelle im Straßenverkehr unterwegs. Der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (kurz: GDV) gibt einmal pro Jahr - immer am 1. Oktober - ein neues Typklassenverzeichnis heraus. Die Kfz-Typklasse eines Kraftfahrzeuges ist eines der zentralen Tarifmerkmale, die Versicherungsgeber bei der Berechnung des Versicherungsbeitrages berücksichtigen. Auf welcher Grundlage die jährliche Typklassenstatistik vom GDV errechnet wird und warum sie für die Autoversicherung eine entscheidende Rolle spielt, haben wir für Sie zusammengefasst.

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Wie Kfz-Typklassen die Versicherungsbeiträge beeinflussen

Die Schaden- und Unfallbilanz für jedes in Deutschland zugelassene Automodell, wird durch die zugehörige Typklasse angegeben. Aber wie genau erfolgt die Berechnung dieser wichtigen Kennzahl? Hierfür werden Fahrzeugschäden sowie durch solche verursachte Reparaturkosten für den Zeitraum der letzten drei Jahre herangezogen. Wurden mit einem bestimmten Fahrzeugtyp im Vergleich zu den Vorjahren weniger Unfälle bzw. Schäden gemeldet und entschädigt, wird das Modell entsprechend in eine niedrigere Typklasse eingestuft. Umgekehrt erfolgt die Einstufung in eine höhere Kfz-Typklasse. Für Autofahrer bedeutet das hinsichtlich des Versicherungsbeitrages für die Autoversicherung, dass die Beitragshöhe in der Regel umso günstiger ist, je geringer die Typklasse des zu versichernden Kraftfahrzeuges ausfällt. Welche Faktoren für die Einstufung eines Automodells im Bereich der Kaskoversicherungen unter anderem einbezogen werden, zeigt unsere Liste: 

  • Autodiebstähle
  • Glasschäden bzw. Glasbruch
  • Verkehrsunfälle
  • Fahrzeugbrände
  • Entwendungen von Fahrzeugteilen 

Hinweis: Für die Statistiken der Teilkaskoversicherung sind ausschließlich Teilkasko-Schäden entscheidend. Dazu gehören unter anderem Diebstahl, Steinschlag, Hagel oder Wildunfälle. 

Für die Kfz-Haftpflichtversicherung ist die Typklasseneinstufung an die Verkehrsunfallstatistiken gekoppelt. Entscheidend sind hierbei die Schadenersatzleistungen, die für geschädigte Dritte nach Unfällen mit Sach- oder Personenschäden gezahlt wurden. 

Unterschied zwischen Typklasse und Regionalklasse 

Der zentrale Unterschied zwischen Typklasse und Regionalklasse ist, dass letztere fahrzeugungebunden festgelegt wird. Denn für die Regionalklasse ist der Hauptwohnsitz bzw. der Zulassungsbezirk des Fahrzeuges entscheidend. Diese Kennzahl gibt an, wie hoch die Anzahl an Unfällen innerhalb des jeweiligen Zulassungsbezirkes ist. Mit anderen Worten wird diese Kennzahl genutzt, um das Unfallrisiko für eine bestimmte Region abzubilden.  

Die Schadensbilanz der Regionalklasse wird in einen Indexwert überführt. In diesem Zusammenhang gilt: Je sicherer die Region, desto niedriger ist die Regionalklasse. Ländliche, verkehrsberuhigte Gebiete werden meistens einer günstigeren Regionalklasse zugeteilt. In Großstädten wie beispielsweise München oder Berlin hingegen, die ein hohes Verkehrsaufkommen haben, steigt das Unfallrisiko und somit auch die Regionalklasse. Für Versicherte bedeutet das höhere Beitragszahlungen für die Autoversicherung. 

Hinweis: Genau wie die Typklassen werden auch die Regionalklassen einmal pro Jahr vom Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (kurz: GDV) für die unterschiedlichen Automodellen neu berechnet und zugeteilt. 

So viele Typklassen gibt es

 Je nachdem, um welche Art von Autoversicherung es sich handelt, gibt es unterschiedlich viele Typklassen. Unsere Auflistung verschafft Ihnen einen Überblick:

  • In der Kfz-Haftpflichtversicherung gibt es insgesamt 16 verschiedene Typklassen, und zwar von 10 bis 25.
  • In der Vollkaskoversicherung ist die Anzahl mit insgesamt 25 Typklassen im Vergleich zu den anderen Versicherungsarten am höchsten. Sie reicht von 10 bis 34.
  • In der Teilkaskoversicherung gibt es mit 24 Typklassen die zweithöchste Anzahl im Vergleich zu den anderen Versicherungsvarianten. Sie reicht von 10 bis 33.