So können Sie Igeln helfen Viele Igel sind noch nicht winterfit, Nahrung ist aber kaum noch zu finden
Neuss/Kaarst · Langsam aber sicher wird es für heimische Igel, die sich noch nicht genügend Futterpolster für den Winter angelegt haben, eng. Das Problem: Die kleinen Tierchen finden kaum noch Nahrung und auch mit sicheren Plätzen für den Winterschlaf kann es mitunter schwierig werden. Auch in diesem Jahr wurden wieder viele Igel sehr spät geboren, hatten so kaum Zeit, sich auf den nahenden Winter vorzubereiten. Einige werden auch durch Unachtsamkeit bei der Gartenarbeit, Angriffe durch Hunde und Co. verletzt.
Daher ruft die ehrenamtliche Tierschützerin Margot Bruscha (Tierschutzverein Meerbusch) auf: „Schauen Sie nicht weg und helfen Sie den Tieren!“ Die meisten Igel würden sich in Gärten aufhalten. Doch die Insekten, die auf ihrem Speiseplan stehen, ziehen sich schon jetzt zurück, werden immer weniger.
Dabei könne man die Tierchen ganz einfach unterstützen, indem man ihnen Trinkwasser (niemals Milch!) und Futter – vorzugsweise Katzenfutter, nass und trocken sowie vor Katzen geschützt – anbietet.
Auch ein sicheres Versteck, indem die kleinen Säuger den Winter verbringen können, hilft den geschützten Tieren enorm weiter. Und: „Bitte passen Sie bei der Gartenarbeit auf. Unter vielen Laub-Reisig-Haufen verstecken sich Igel, die durch Unachtsamkeit oder das Zerstören der Haufen verletzt werden können“, weiß die Tierschützerin.
Und sollte man einen Mähroboter verwenden, sollte man vorher einmal den Rasen ablaufen und schauen, ob sich nicht ein Igel im hohen Gras versteckt. Nicht selten fügen Mährobotern den Tieren schwere Verletzungen zu, die häufig tödlich enden.
Bruscha bittet: „Wenn Sie einen Igel sehen – vor allem wenn er sich tagsüber aus seinem Versteck traut –, schauen Sie bitte nicht weg. Sehen Sie sich das Tier genau an und schauen Sie, ob Sie Verletzungen oder Parasitenbefall erkennen können. Wenn das Tier außerdem eine deutlich erkennbare Falte im Nacken hat, bedeutet das, dass es untergewichtig ist und dringend aufgepäppelt werden muss“, erklärt sie.
Ein Igel, der jetzt noch unter 600 Gramm wöge, käme höchstwahrscheinlich nicht über den Winter, so die Tierschützerin. Wer einen Igel in Not sieht, kann ganz einfach helfen: Sichern Sie das Tier ab, zum Beispiel in einem mit einem Handtuch ausgelegten Karton, und rufen Sie Hilfe. So hilft beispielsweise der Tierschutzverein Meerbusch, Tel. 0174/3 76 02 30, die Tiere aufzupäppeln.