Apotheker/innen und pharmazeutische Fachkräfte aus der Ukraine Apotheker im Rhein-Kreis Neuss unterstützen Initiative für schnelle Integration
Neuss/Kaarst · Mehr als 100.000 Geflüchtete aus der Ukraine befinden sich nach aktuellen Angaben der Landesregierung bereits in Nordrhein-Westfalen, darunter auch viele Fachkräfte. „Willkommen in Deutschland – die Apothekerorganisationen in Nordrhein unterstützen Sie bei der beruflichen Integration“, lautet das Leitmotiv der Initiative von Apothekerkammer und Apothekerverband Nordrhein.
Im Rahmen dieser Initiative werden Apotheker/innen und pharmazeutische Fachkräfte aus der Ukraine gezielt und konkret über die Bedingungen informiert, um hier beruflich tätig werden zu können. „Ziel ist, diesen motivierten und qualifizierten Menschen schnell die Möglichkeit zur beruflichen Integration zu bieten“, erklärt Christoph Napp-Saarbourg, Pressesprecher der Apotheker im Rhein-Kreis Neuss.
Dazu stellen Kammer und Verband Informationsmaterial zur Verfügung und helfen, die richtigen Ansprechpartner zu finden. „Für viele Flüchtlinge ist es oft schwierig, sich in einem neuen Land zurechtzufinden und Fuß zu fassen. Unseren Berufskolleginnen und -kollegen aus der Ukraine dabei zu helfen, ist uns jetzt besonders wichtig“, so Apotheker Napp-Saarbourg.
Um in Deutschland als Apotheker/in arbeiten zu können, ist die staatliche Anerkennung, die sogenannte Approbation bzw. Berufserlaubnis, erforderlich. Über die Anerkennung von Apothekerausbildungen und die Erteilung der Approbation bzw. Berufserlaubnis entscheidet die zuständige Behörde im jeweiligen Bundesland. In Nordrhein ist die Zentrale Anerkennungsstelle für approbierte Heilberufe (ZAG) bei der Bezirksregierung Münster die zuständige Stelle.
Auch ohne bereits erfolgte Anerkennung als Apotheker/in können geflüchtete Apotheker/innen dem Apothekenteam bei einer sogenannten Hospitation in der Apotheke über die Schulter schauen. „So können sie die Kolleginnen und Kollegen bei der Beratung von Patientinnen und Patienten beobachten, sich mit Arzneimittelpackungen, Fachinformationen oder Fachliteratur beschäftigen und die Arbeitsabläufe in deutschen Apotheken kennenlernen“, erläutert Christoph Napp-Saarbourg.
Bei einer Hospitation in einer Apotheke sind deutsche Sprachkenntnisse sehr hilfreich. Eine Hospitation in einer Apotheke ist auch eine gute Gelegenheit, sich mit der Sprache, insbesondere mit der Fachsprache in der Apotheke, vertraut zu machen, die Kenntnisse weiter auszubauen und sich mit Kolleginnen und Kollegen auszutauschen, erklärt Apotheker Christoph Napp-Saarbourg.
Bei der Anerkennung der Approbation als Apotheker/in ist für Absolventen von ausländischen Universitäten immer eine Fachsprachprüfung bei der Apothekerkammer Nordrhein notwendig, für Nicht-EU-Ausländer kommt noch das erfolgreiche Bestehen einer Sachkenntnisprüfung hinzu.