Neu gegründeter Verein engagiert sich für Flüchtlinge und Neusser Bedürftige „Neuss hilft“: Warme Schlafsäcke und Decken für Menschen in Not gesucht

Neuss · Die Mitglieder des neuen Vereins „Neuss hilft“ machen ihrem Namen alle Ehre: Sie wollen helfen – sofort, gezielt, unbürokratisch und wirksam. Eine ihrer ersten Aktionen steht am kommenden Mittwoch und Donnerstag auf dem Programm: Im Gare du Neuss an der Karl-Arnold-Straße 3-5 werden Decken und Schlafsäcke gesammelt, die den Menschen in der Ukraine, aber auch Bedürftigen in Neuss über den Winter helfen sollen.

Die Vorstandsmitglieder des Vereins „Neuss hilft“ wollen mit Decken und Schlafsäcken für ein wenig Wärme in dieser kalten Zeit sorgen (v.l.): Kay Schloßmacher, Heidi Oldenkott-Gröhe (2. Vorsitzende), Petra Lennertz und Dr. Max Lennertz (1. Vorsitzender).

Foto: Kurier Verlag/Rolf Retzlaff

Dr. Max Lennertz (1. Vorsitzender), Heidi Oldenkott-Gröhe (2. Vorsitzende), Theo Ruiter (Schatzmeister), Thomas Hafner, Petra Lennertz, Iris Ruiter und Kay Schloßmacher bilden den Vorstand des Vereins. Ursprünglich kommen sie aus der „Schnellen Nothilfe“. Es kam zur Trennung, jetzt engagieren sich die sieben Ehrenamtler hoch motiviert im von ihnen neugegründeten Verein. Ein paar Beispiele: Petra Lennertz bietet weiterhin in Kooperation mit der evangelischen Christuskirchengemeinde das deutsch-ukrainische Begegnungscafé an der Drususallee an. Kay Schloßmacher hat 100 mit Mäppchen, Turnbeutel und Co. gefüllte Schultornister für Flüchtlingskinder und bedürftige Neusser Kinder gespendet. Eine weitere Aktion: Nachdem der für den Einsatz in der Ukraine zur Verfügung gestellte Rettungswagen nicht mehr verfügbar ist (Max Lennertz: „Der Wagen wurde zerstört und unsere befreundeten Einsatzkräfte getötet“), wurde Geld für ein neues Fahrzeug gesammelt – und das mit Erfolg: Mittlerweile können voraussichtlich drei Krankenwagen angeschafft und in der Ukraine eingesetzt werden. „Im Osten und Süden der Ukraine fehlen Rettungs- und Transportfahrzeuge, insbesondere in den ländlichen Gebieten. Wenn sie Glück haben, werden dort verletzte und ältere Menschen auf Pick-Ups transportiert. Das heißt auf der offenen Ladefläche, und das bei Minusgraden“, berichtet Lennertz. Er und seine Mitstreiter wissen aber auch um ein anderes lebensbedrohliches Problem: „Den Menschen in der Ukraine steht wahrscheinlich der schlimmste Winter seit dem Zweiten Weltkrieg bevor“, so Heidi Oldenkott-Gröhe, 2. Vorsitzende von „Neuss hilft“, „eine warme Decke kann Leben retten“. Deshalb sucht der Verein „Wärmespender“: Im Rahmen der Veranstaltung „Rendez-vous Lunaire“ (Glühwein-Event mit DJ und kleinem Wintermarkt, Eintritt frei) können am kommenden Mittwoch und Donnerstag, 21. und 22. Dezember, jeweils von 17 bis 20 Uhr Decken und Schlafsäcke (neu oder in gut erhaltenem Zustand) abgegeben werden, die direkt ins Kriegsgebiet geliefert und zudem an Obdachlose im Rhein-Kreis Neuss verteilt werden. Es können aber auch an beiden Tagen Schlafsäcke und Decken für mindestens 35 Euro direkt im Gare du Neuss gekauft und dem Verein gespendet werden.

„Es ist einfach ein gutes Gefühl, in der Ukraine und im Rhein-Kreis helfen zu können“, macht Max Lennertz deutlich, dass der Verein auch in Zukunft noch einiges vor hat. Dafür nutzt „Neuss hilft“ sein riesiges Netzwerk und hofft weiter auf Unterstützung durch Spenden.

Wer helfen möchte, erhält weitere Infos entweder am Mittwoch und Donnerstag im Gare du Neuss oder unter www.neuss-hilft.de sowie auf Facebook und Instagram.

Rolf Retzlaff