Vorreiter für Europa in Neuss: St. Augustinus Memory-Zentrum

Nordstadt · Mit jedem Tag sieht man ein Stückchen mehr in der Nordstadt: An der Steinhausstraße entsteht mit dem St. Augustinus Memory-Zentrum ein "Knotenpunkt für die Versorgung demenzkranker Menschen" — im Dezember soll groß Eröffnung gefeiert werden.

Freuen sich auf die Eröffnung: Dr. Martin Köhne, Dr. Andrea Kuckert-Wöstheinrich, Georg Forsch und Christa Bruns.

Foto: Hanna Loll

Rund 20 Millionen Euro wurden in das Großprojekt der St. Augustinus-Kliniken investiert, nun soll das Memory-Zentrum in der Neusser Nordstadt nicht nur in Deutschland sondern in ganz Europa als Vorzeigeobjekt dienen. Auf etwa 7.000 Quadratmetern wird das dreigeschossige Zentrum nahezu alles anbieten, das derzeit zur Behandlung demenzkranker Menschen wichtig ist. Betroffene und Angehörige bekommen von Ärzten, Pflegekräften, Wissenschaftlern und vielen weiteren Experten tatkräftige Unterstützung, viele Informationen und vielfältige Möglichkeiten, wie sie mit der Krankheit umgehen können.

Ein Musterzimmer im Memory-Zentrum: So sieht ein Zimmer im Landhausstil aus.

Foto: Hanna Loll

Um den Bewohnern das Leben im Memory-Zentrum so angenehm wie möglich zu gestalten, gibt es drei verschiedene Zimmertyp — gediegen, modern und Landhausstil. "Wir werden vor Ort rund 80 Wohnplätze für Betroffene anbieten", erklärt Christa Bruns, Geschäftsführerin der St.-Augustinus-Seniorenhilfe. "40 davon werden von Bewohnern des Pflegeheims Haus St. Georg genutzt, 40 weitere werden neu geschaffen. Außerdem stellen wir in der Tagesklinik 20 Plätze bereit." Doch auch für eine Kurzzeitpflege stehen zehn Plätze zur Verfügung. "Wenn jemand beispielsweise seine demenzkranke Mutter betreut, aber dann unbedingt einmal Urlaub braucht, sind die Kurzzeitplätze perfekt geeignet", meint Bruns, "so kann man sicher gehen, dass der Betroffene gut versorgt ist."

Auch Dr. Martin Köhne, Geschäftsführer der St. Augustinus-Fachkliniken, ist von dem Projekt begeistert: "Wir möchten im St. Augustinus Memory-Zentrum so ziemlich alles, was es derzeit an Erkenntnissen gibt, anbieten und auch weiterforschen. Das Zentrum soll kein isolierter Fachbetrieb werden, sondern ein Knotenpunkt für die Versorgung demenzkranker Menschen."

Am 5. Dezember lädt das Memory-Zentrum zum Tag der offenen Tür, am 11. Dezember wird es eingeweiht.