Ulrike Nienhaus und Ulrich Orlinski – das sind die CDU-Bürgermeisterkandidaten
Kaarst · Das Fünfer-Bündnis und die CDU haben sich nicht auf einen gemeinsamen überparteilichen Bürgermeisterkandidaten einigen können. Und so präsentieren die Christdemokraten gleich zwei Bewerber um das höchste Amt in der Stadt Kaarst: Die Abteilungsdirektorin der Bezirksregierung Dr. Ulrike Nienhaus und Rechtsanwalt Ulrich Orlinski haben ihre Bereitschaft zur Kandidatur erklärt.
In der Woche vor den Osterferien soll der CDU-Stadtverband im Rahmen einer Mitgliederversammlung entscheiden, wer von beiden schließlich ins Rennen um das Bürgermeisteramt geschickt wird.
Besondere Unterstützung erfährt dabei Dr. Nienhaus durch den Partei- und Fraktionschef Lars Christoph. Er hatte der 59-Jährigen die Kandidatur ans Herz gelegt, die Entscheidung traf Dr. Nienhaus letztlich für sich: „Es sind mehrere Bürger an mich herangetreten, die mich fragten, ob ich für diese Aufgabe bereit wäre. Es war ein längerer Prozess, bis ich den Entschluss fasste. Besonders wichtig für mich war dabei die Stütze durch meinen Mann Heinz. Für so einen Posten braucht man eine starke Rückendeckung und die habe ich“, versichert die Kaarsterin. Sie tritt selbstbewusst auf und weiß um ihre Qualitäten: „Ich bin Abteilungsdirektorin der Bezirksregierung Düsseldorf. Dadurch verfüge ich über einschlägige Leitungserfahrung im Verwaltungsdienst. Für Kaarst ist es wichtig, dass wir eine starke Verwaltung haben, so dass unsere Stadt auch in Zukunft weiterentwickelt werden kann“, erklärt Dr. Nienhaus. In diesem Zusammenhang lobt die 59-Jährige den amtierenden Bürgermeister Franz-Josef Moormann, der hier in seiner Amtszeit überzeugende Arbeit geleistet habe. „Wir müssen uns auch in den kommenden Jahren starken Wettbewerbern aus den umliegenden Städten stellen und einen attraktiven Ort für junge Familien gewährleisten“, betont die Abteilungsdirektorin. Obwohl Dr. Nienhaus einen anspruchsvollen Beruf ausübt, ist sie in Kaarst sehr präsent und aktiv. So ist sie unter anderem als Vorsitzende der KKV Kaarst (Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung) tätig. „Mir ist es wichtig in Kaarst sozial verankert zu sein“, so die Ratsfrau. Über ihre Ziele und Anliegen für die Stadt Kaarst im Falle ihrer Wahl hält sich Dr. Nienhaus jedoch bedeckt. „Es ist noch zu früh, über Projekte zu sprechen. Wir müssen zuerst die nächsten Schritte abwarten“, meint die Kaarsterin.
Das sieht ihr Mitbewerber, der Kaarster Rechtsanwalt Ulrich Orlinski, anders. Er führt sofort einige Themen auf, die ihm unter den Nägeln brennen. „Wir müssen die Ängste vor dem Konverter deutlich artikulieren, die Stadt muss auf ein offenes, klares Verfahren drängen“, so Orlinski. Weiter führt er als Mitglied des Schulausschusses den Umbruch der Schullandschaft auf. OGS, Gewerbegebiet Hüngert mit seinem Verkehrskonzept – Themen, die Orlinski als Bürgermeister vorantreiben möchte. „Ein weiteres wichtiges Ziel: Die CDU sollte in den nächsten fünf Jahren aufgrund der Akzeptanz in der politischen Landschaft als gestalterische Kraft mit einbezogen werden“, macht er deutlich dass zurzeit „eine Gruppierung in der Opposition sitzt, die 44 Prozent der Wählerstimmen erhalten hat“. Ulrich Orlinski will sich für seine Stadt einsetzen. Er ist in Kaarst aufgewachsen, marschiert als Jäger bei den „Rösige Kaarster“ mit, war zwei Jahre in der Schulpflegschaft der Grundschule Alte Heerstraße aktiv und engagiert sich im Pfarrgemeinderat der Pfarreiengemeinschaft Kaarst-Büttgen. Mit seiner Frau und seinen drei Kindern (neun, zwölf und 13 Jahre alt) wohnt er in Kaarst. Der 46-Jährige gehört dem Vorstand des CDU-Stadtverbands an, steht an erster Stelle als Nachrücker für den Stadtrat. Als er von Parteikollegen gefragt wurde, ob er für das Bürgermeisteramt kandidieren würde, war für ihn klar: „Ich mache es sehr gerne. Ich stehe dafür, dass die CDU gerne neue Wege geht. Es ist wichtig, auch innerhalb der Partei Alternativen aufzuzeigen“, sagt er.
Noch am Tag der Kandidatenfindung gab CDU-Chef Lars Christoph eine persönliche Erklärung ab: „Vor dem Hintergrund der Bereitschaft von Frau Dr. Nienhaus, für eine Kandidatur zur Verfügung zu stehen, habe ich mich entschlossen, von einer eigenen Kandidatur abzusehen. Bürgermeister seiner Heimatstadt zu sein, gehört sicherlich zu den spannendsten Aufgaben, die es im politischen Bereich gibt. Die zugespitzte Diskussionslage, die derzeit im Stadtrat vorherrscht, kann nach meiner Auffassung jedoch am besten mit einer von zurückliegenden Diskussionen unbelasteten Kandidatin überwunden werden. Zum Wohle der Stadt ist dies dringend erforderlich.“ Die Tätigkeiten als Partei- und Fraktionsvorsitzender möchte er fortführen.