Aufmerksame Bankangestellte verhinderte Enkeltrickbetrug

Neuss. Während die Polizei immer wieder von Betrugsversuchen durch „falsche Polizeibeamte“, „falsche Wasserwerker“, „Enkeltrickbetrüger“ und Co. berichtet, waren Täter mit der Masche am Donnerstag (11.

Foto: Polizei

Juli) in Neuss aktiv – jedoch nicht erfolgreich.

Glücklicherweise scheiterten die Betrüger mit ihrer arglistigen Masche, meist am Misstrauen der Angerufenen. In einem Fall verhinderte das umsichtige Handeln einer Mitarbeiterin eines Geldinstitutes Schlimmeres. Eine über 80-jährige Neusserin erhielt am Vormittag einen Telefonanruf.

Die weibliche Stimme am anderen Ende der Leitung gab sich überzeugend als „Enkelin“ aus. Sie schilderte eine finanzielle Notlage und gab vor, möglichst schnell mehrere tausend Euro für den Erwerb einer Immobilie zu benötigen. Als die Seniorin bei ihrem Geldinstitut den entsprechenden Betrag anweisen wollte, wurde eine Mitarbeiterin hellhörig. Als die Seniorin dann noch das Wort „Enkelin“ fallen ließ, schwante der Angestellten nichts Gutes. Sie informierte neben der Polizei, auch einen engen Familienangehörigen der älteren Dame. Dabei stellte sich dann heraus, dass es sich bei der Anruferin offensichtlich um eine sogenannte „Enkeltrickbetrügerin“ handelte.

Die entschlossene Maßnahme des Geldinstitutes bewahrte die Kundin vor einem erheblichen finanziellen Verlust. Bei der Polizei wurden an diesem Tag noch weitere Enkeltrickbetrugsversuche bekannt und auch ein Fall eines „Falschen Polizeibeamten“, der am Telefon vorgab, die Wertsachen eines Seniors zum Schutz vor Einbrechen in amtliche Verwahrung nehmen zu wollen. Auch in diesem Fall blieb es beim Versuch. Die Kripo hat die Ermittlungen aufgenommen. Bislang liegen keine Hinweise zur Identität der Betrüger vor. Zu einer Geldübergabe ist es in den bekannt gewordenen Fällen nicht gekommen. Obwohl die Täter immer öfter auf aufgeklärte Bürgerinnen und Bürger treffen, verzeichnet die Polizei weiterhin Betrugsversuche dieser Art. Deshalb ist es wichtig, auch zukünftig misstrauisch zu sein, wenn ein vermeintlicher Verwandter am Telefon um Geld bittet. Allenfalls ein Rückruf über eine vertraute, (das heißt altbekannte) Nummer kann Sicherheit darüber verschaffen, ob es sich bei dem Anrufer tatsächlich um ein Familienmitglied handelt. Den Trickbetrügern kann nur wirksam begegnet werden, wenn potentielle Opfer die „Masche“ kennen und wissen, wie sie sich im Fall eines solchen Anrufes verhalten sollen. Es ist entscheidend, nicht auf die Forderungen einzugehen und unmittelbar im Anschluss an das Gespräch die Polizei zu verständigen.