Dirk Jansen gibt Posten als Vorsitzender des Stadtelternrates ab Was er jetzt an der Gesamtschule Norf erreichen will
Neuss · Er war ein beharrlicher Streiter für die Interessen von 40 Schulen und rund 18.500 Schülern, jetzt wird er sich „nur“ auf die Vertretung der Gesamtschule Norf konzentrieren: Dirk Jansen, Vorsitzender des Stadtelternrats Neusser Schulen (SERNS), gibt seinen Posten ab. Am 19. Oktober gibt es Neuwahlen – und es stehen bereits engagierte Kandidaten in den Startlöchern.
Eigentlich dauert Jansens Amtszeit bis 2024, „aber wir haben zurzeit so viele neue motivierte Leute im SERNS, da möchte ich nicht blockieren. Schließlich würde ich mich freuen, wenn der Stadtelternrat auch in den nächsten zehn Jahren erfolgreich weitergeführt werden würde“, macht Jansen deutlich. Aber sein Rücktritt ist für ihn zugleich ein Neuanfang: Mit einem neu gewählten Team (Steffi Krings, Claudia Plath und Steffi Juris) wird er sich als Schulpflegschaftsvorsitzender der Gesamtschule Norf engagieren. Hier hatte er bereits vor Jahren die Posten des Klassenpflegschaftsvorsitzenden (2015 bis 2018) und des stellvertretenden Schulpflegschaftsvorsitzenden (2016/17) inne. Jetzt kehrt er an seine alte Wirkungsstätte zurück. Seine Tochter besucht hier die achte Klasse, sein Sohn geht aufs Nelly-Sachs-Gymnasium (sechste Klasse).
Dirk Jansen führte knapp fünf Jahre den Stadtelternrat an. In dieser Zeit hatte er sich als streitbarer Kämpfer gegen Missstände an Neusser Schulen erwiesen. So mancher „Stadtobere“ konnte sich so manches Mal angesichts Jansens Beharrlichkeit ein leicht genervtes Stöhnen nicht verkneifen – aber er hat dem SERNS Profil und ein Gewicht in Politik und Verwaltung verliehen. Jansen war das Gesicht des Stadtelternrats, hatte keine Scheu, auch in der Öffentlichkeit Kritik zu üben und dazu zu stehen. Und so führt er einige Erfolge in seiner Amtszeit an: von der Sanierung der Kreuzschule/Martin-Luther-Schule und dem Anschieben der Toilettensanierung an der Gesamtschule Norf bis zur Digitalisierung an Neusser Schulen mittels Ausstattung aller Schüler mit I-Pads. „Die Stadt ist hier unserem Anforderungskatalog gefolgt“, so Jansen. Überhaupt lobt er die Zusammenarbeit mit der Stadt und dem Schulverwaltungsamt, aber auch mit Kreisdirektor Dirk Brügge, der während der Pandemie für Jansen ein ständiger verlässlicher Ansprechpartner war.
Aber es gibt auch Projekte, an denen sich Jansen „die Zähne ausgebissen“ hat: „Die Dreikönigenschule ist seit 13 Jahren dicht“, ärgert er sich, „das Gelände liegt brach. Die Stadt muss endlich Farbe bekennen, in welche Richtung es hier geht!“
Und er führt eine weitere Forderung an: „Die Sporthalle der Gesamtschule Norf ist in einem sehr desolaten Zustand. Sie ist baufällig und zu klein für mittlerweile rund 1.255 Schüler. Hier wäre ein Neubau zweckmäßig.“ Ob Bürgermeister Breuer angesichts des Sparkurses, den er einschlagen muss, um die städtischen Schulden auszugleichen, hier eine Möglichkeit sieht? Man weiß es nicht, aber sicher ist: Dirk Jansen wird dranbleiben ...!