Kamelle us Kölle und Co. „Mit Wehmut“: Blaue Funken sagen Januar-Veranstaltungen ab
Neuss · Bis zuletzt hatte die NKG Blaue Funken 1954 Neuss gehofft, die beliebten Veranstaltungen des Sitzungskarnevals in dieser Session durchführen zu können – auch wenn der Karnevalsausschuss Neuss das bunte Altweibertreiben und den Kappessonntagszug abgesagt hat. Jetzt musste der Vorstand auch die hauseigenen Veranstaltungen im Sitzungskarneval absagen. „Mit Wehmut“, betonen die Funken, versprechen aber: „Wir sehen uns wieder!“
Unter Berücksichtigung der für den Januar zu erwartenden Corona-Lage und der Empfehlung der nordrhein-westfälischen Landesregierung haben die Funken „mit blutenden Herzen beschlossen, die Veranstaltungen ,Karnevalistischer Frühschoppen’, ,Kamelle us Kölle’, ,Gardeabend’ und ,Rednerfrühschoppen’ abzusagen“, verkündete jetzt der Vorstand. „Auch wenn wir Tränen in den Augen haben, da wir wieder nicht mit vollem Einsatz feiern und Freude verbreiten dürfen, sind wir uns unserer besonderen Verantwortung bewusst. Die Gesundheit und der Schutz der Menschen stehen bei uns an erster Stelle“, erklären die Blauen Funken diesen Schritt.
Diese Absage betrifft bisher nicht die für Februar geplanten Veranstaltungen. Ob diese stattfinden können, werden die Narren bis Mitte Januar klären. Wer eine Karte für eine der Veranstaltungen gekauft hat, wird vom Verein kontaktiert und über das weitere Vorgehen aufgeklärt. „Wir sind unendlich traurig darüber, dass wir in der laufenden Session wieder nicht wie geplant feiern können. Besonders wichtig ist jetzt, den Kopf nicht in den berühmten Sand zu stecken. Wir müssen zusammenhalten und weitermachen. Schließlich geht es um unsere Blauen Funken Neuss, um unseren Karneval. Es geht um viel mehr als Party, es geht um Brauchtum, um Tradition und um Freundschaften“, ist sich der Vorstand um den Vorsitzenden Andreas Stuhlmüller sicher.
Veranstaltungen könne man absagen – nicht aber den Karneval: „Die Blauen Funken haben den Karneval im Herzen und daran wird sich auch niemals etwas ändern. Jetzt ist ganz sicher nicht die Zeit aufzugeben, jetzt ist die Zeit für kreative Ideen.“ Vor allem tut es dem Vorstand für die kleinsten Jecken leid: für die Fünkchen mit dem Kinderprinzenpaar und die Tänzerinnen der Novesia Tanzgarde, die unter schwersten Bedingungen seit zwei Jahren trainieren und nun erneut auf ihre zahlreichen Auftritte verzichten müssen.
Die Enttäuschung über das Vorgehen der Landesregierung im Land sei sicherlich groß, so der Vorstand. Die Narren finden deutliche Worte: „Leider fehlt unserer Politik der sogenannte ,Arsch in der Hose’, um die Veranstaltungen zu untersagen und verlangt von uns, dass wir freiwillig ohne jegliche Rechtsgrundlage absagen. Wir als Karnevalsgesellschaft müssen über einen Fonds, bei dem niemand weiß, ob er reicht, wann und wie er ausgezahlt wird, Gelder für unsere Vertragspartner beantragen und sollten die Gelder dann, wenn sie kommen, an unsere Partner weitergeben.“ Für ihre Partner nehmen die Funken den immensen Aufwand aber gerne in Kauf, denn sie möchten noch viele weitere Jahre mit ihnen ihren geliebten Karneval feiern.
Bei aller Enttäuschung wünschen die Funken allen Karnevalisten, „dass wir zusammen, mit Zuversicht, Mut und Karneval im Herzen, durch die schwere Zeit kommen. Wir werden die Tradition und das Brauchtum Karneval zusammen am Leben halten!“