Entlastung für Hausärzte und Kliniken Kreis, Stadt und Ärzteschaft starten Fieber-Notfallpraxis in Neuss
Rhein-Kreis Neuss · Eine von Rhein-Kreis Neuss und Stadt Neuss gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein und den niedergelassenen Ärzten im Zuge der Corona-Maßnahmen vorangetriebene Fieber-Notfallpraxis nimmt am 1. April in den Räumlichkeiten der ehemaligen Flüchtlingsunterkunft am Nordbad in Neuss - über der dortigen Test-Stelle - den Betrieb auf. Die Leitung übernimmt der Neusser Lungenfacharzt Dr. Johannes Uerscheln. Den Aufbau der kreisweit zuständigen Einrichtung koordiniert beim Rhein-Kreis Neuss Dezernent Harald Vieten.
Neben den bereits etablierten Corona-Teststellen in Neuss und Grevenbroich soll die Fieber-Notfallpraxis zur weiteren Entlastung im stark geforderten Gesundheitssystem beitragen, insbesondere für niedergelassene Ärzte, den kassenärztlichen Bereitschaftsdienst und die Notaufnahmen in den Krankenhäusern. Der Rhein-Kreis Neuss als zuständige Behörde für den Katastrophenschutz stellt zum Beispiel Schutzausrüstung und übernimmt die Kosten für das nichtärztliche Personal, die Stadt Neuss wiederum stellt Räumlichkeiten, Einrichtung, WLAN und Security. Die Kassenärztliche Vereinigung übernimmt unter anderem Teile der Technik, das DRK unterstützt logistisch.
Von einem sehr guten Ansatz, um Engpässe bei niedergelassenen Ärzten vorzubeugen und dafür zu sorgen, dass die Patienten auch zum richtigen Zeitpunkt ins Krankenhaus kommen, sprechen Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und der Neusser Bürgermeister Rainer Breuer. „Wir wollen und dürfen nicht abwarten, bis vieles nicht mehr geht. Unser Gesundheitssystem muss weiter in der Lage bleiben, allen Akutfällen sowie all den Diabetikern, Herz- und Lungenkranken oder Krebspatienten die erforderliche ärztliche Versorgung offen zu halten."
„Zugang zu der Notfallpraxis bekommen nur Patienten mit fieberhaftem Infekt oder deutlichen Erkältungsbeschwerden - und dies auch nur nach vorheriger Anmeldung oder Überweisung durch eine Arztpraxis", erläutert Dr. Uerscheln. Wer nur leichte Erkältungssymptome hat oder nur den Verdacht hegt, sich mit dem Coronavirus infiziert zu haben, müsse abgewiesen werden. Zur Erleichterung der Anmeldung in der Fieber-Notfallpraxis durch die Haus- und Fachärzte arbeite man auch schon an der Einrichtung eines Online-Kalenders zur Terminreservierung.