Der Tierschutzverein warnt: Legt ein Hundehasser in Büttgen Giftköder aus?

Büttgen · Ein Osterspaziergang, der beinahe tödlich geendet hätte — für zwei Hunde. Offenbar hat ein Unbekannter vergiftetes Fleisch auf der Hubertusstraße in Büttgen ausgelegt.

Ein Spaziergang mit dem Hund — eigentlich harmonisch und entspannt, wenn er nicht böse endet: Immer wieder legen Hundehasser vergiftete oder präparierte Fleischstücke aus.

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Eine Anwohnerin war mit ihren beiden Hunden unterwegs, als sie bemerkte wie ihre Vierbeiner in Höhe der Gesamtschule an einem Drillingsbaum stehen blieben: Sie verspeisten im Wurzelwerk deponierte Fleischstücke. Die Hundehalterin ahnte Schlimmes: Sie packte schnell ihre Vierbeiner ein und fuhr mit ihnen zur Tierklinik nach Mönchengladbach, wo sie das Fleisch erbrechen mussten. Die Fleischstücke von der Hubertusstraße hatte die Büttgenerin geistesgegenwärtig eingepackt, um weiteren Schaden zu vermeiden.

Ein trauriger Vorfall, der für Astrid Weitz vom Tierschutzverein (TSV) Neuss leider nichts Neues ist: "In letzter Zeit treten solche und ähnliche Fälle grundsätzlich häufiger auf", ärgert sie sich. Da wird das Fleisch nicht "nur" vergiftet, manchmal wird es auch mit Nägeln oder Rasierklingen präpariert. Astrid Weitz hat Fälle dieser Art stets im Blick, zumal die beiden aktuell betroffenen Hunde vor rund einem Jahr durch den Tierschutzverein von Spanien nach Büttgen vermittelt wurden. Astrid Weitz rät: "Auf jeden Fall Anzeige erstatten."

Polizeisprecherin Daniela Dässel bestätigt, dass es immer wieder Verdachtsfälle auf ausgelegte Giftköder gebe. "Zwar handelt es sich auch manchmal nur um achtlos entsorgte Lebensmittel, aber Hundehalter sollten hier sehr sensibel sein und den Hund auf keinen Fall ausgelegtes Fleisch fressen lassen", rät sie zur Vorsicht. Im Verdachtsfall solle der Hundehalter auf jeden Fall das Fleisch entweder selbst einpacken oder das Ordnungsamt informieren. Solle dies nicht erreichbar sein — zum Beispiel am Wochenende oder an Feiertagen —, würde auch die Polizei ausrücken. Und wenn sich der Verdacht konkretisiere, solle auf jeden Fall Anzeige gegen Unbekannt bei der Polizei erstattet werden.

Rolf Retzlaff

(Kurier-Verlag)