Verkehrsversuch auf der Morgensternsheide Brücke nach Kaarst soll probeweise gesperrt werden
Neuss/Kaarst · Nur noch etwa ein Dreivierteljahr, dann soll das neue IKEA-Haus in Kaarst zum ersten Mal seine Türen öffnen. Der Neubau soll der nachhaltigste IKEA der Welt werden - ein Konzept, das besonders in den ersten Monaten sicher viele Menschen anlocken wird.
Das vermutet auch die Stadt Neuss und überlegt nun Maßnahmen, ein höheres Verkehrsaufkommen zu vermeiden.
Wer auf der Morgensternsheide in Neuss oder in Holzbüttgen in Kaarst lebt, kennt und schätzt die Brücke über die Autobahn A57 auf Höhe des Rastplatzes Morgensternsheide, die beide Ortsteile miteinander verbindet. Die reguläre Zufahrt zu dem neuen IKEA-Haus wird über die K37n, die sich derzeit noch in Bau befindet, und die Anbindung an die A57 in Holzbüttgen erfolgen. Nun befürchtet die Stadt Neuss, eben diese Brücke könne für viele Neusser zu einem Schleichweg durch den kleinen Ortsteil zum neuen Möbelhaus werden. Daher plant die Verwaltung einen Verkehrsversuch: Für neun bis zwölf Monate soll die Brücke gesperrt werden hieß es jetzt im Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung.
"Wenngleich die probeweise Sperrung der Brücke auch mit Problemen verbunden ist, hat man sich im Neusser Rathaus aufgrund der befürchteten großen Lärm- und Abgasbelastung der Bewohner der Morgensternsheide im Falle der Offenlassung des Holzbüttgener Weges zu dieser Maßnahme entschlossen", heißt es in einer Pressemeldung der Stadt. Denn auch auf der Seite der Brücke, die der Morgensternsheide gegenüber liegt, gibt es noch ein Stück Neusser Stadtgebiet, auf dem Bürger leben. Diese müssten durch die Sperrung der Brücke einen großen Umweg über Kaarst in Kauf nehmen, um nach Neuss zu gelangen.
Eine Betroffene meint: "Das kann die Stadt nicht machen, damit würde sie ihre eigenen Bürger von der Stadt abschneiden! Ich hoffe, dass aus dem Vorschlag nichts wird." Denn noch ist nichts entschieden, das Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen muss noch sein "Okay" geben. Wenn das Ministerium den Versuch durchwinkt, könnte das Vorhaben Anfang 2017 nach Beratung im Planungsausschuss vom Rat beschlossen werden.
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