Fleischlos die Welt erobern

Neuss/Düsseldorf · Die Idee eines "Veggiedays", eines verpflichtenden fleischlosen Tages in deutschen Kantinen, entwickeltes sich im Jahr 2013 zu einem Riesenflop für die Grünen und kostete wertvolle Wählerstimmen. Dabei werden vegetarische Lebensmittel für viele Menschen immer attraktiver — aus moralischen und gesundheitlichen Gründen.

Vom 16. bis 18. Oktober wird von Neuss aus in Düsseldorf die größte Vegetarier-Messe der Welt organisiert.

Foto: Wellfairs

Die größte Vegetarier Messe Deutschlands (in Düsseldorf) wird aus Neuss von einem Kaarster organisiert.

Hendrik Schellkes will in alle Welt expandieren.

Foto: Fotos: Wellfairs

Hendrik Schellkes aus Kaarst steuert mit seinen vier Kollegen aus dem Neusser Industriegebiet an der Bockholtstraße aus die Messe "VeggieWorld" in Düsseldorf. Vom 16. bis 18. Oktober, 10 bis 18 Uhr, zeigen rund 100 Aussteller den über 10.000 erwarteten Besuchern in den Alte Schmiedehallen im Böhler-Areal in Düsseldorf vegane Produkte und Dienstleistungen aus den unterschiedlichsten Lebensbereichen. "Alle interessierten Veganer, Vegetarier, Flexitarier oder Fleischesser sind herzlich eingeladen", betont Hendrik Schellkes.

"Wir sind ein junges, engagiertes Team von fünf Leuten, die alle leidenschaftlich gerne Messen organisieren", stellt er das Unternehmen vor. "Wir sind im Veggie-Bereich die führende Messe und Marketingplattform in Europa. Auf unserem Event in Düsseldorf veranstalten wir am ersten Messeabend zum ersten Mal ein B2B-Event für Einkäufer von Einzelhändlern und Großhändlern, für Gastronomen und die Presse. Die Nachfrage ist bis dato sehr groß. Die neu gegründete Firma, ich selbst halte 20 Prozent und bin Geschäftsführer, hat die Messe VeggieWorld und Paracelsus von der Firma MCO gekauft, deren Geschäftsführer aus Altersgründen das Geschäft abgegeben haben." Die Firma "Wellfairs" wurde im November 2014 gegründet. Die Paracelsus wurde vor 24 Jahren in Wiesbaden gegründet und seitdem jährlich durchgeführt. Die VeggieWorld wurde 2011 in Wiesbaden mit 21 Ausstellern zum ersten Mal durchgeführt und findet seit 2012 auch in Düsseldorf statt. Der Veggie-Markt ist auf einem steil aufsteigenden Ast, so dass aus den zwei existierenden Veranstaltungen in Wiesbaden und Düsseldorf jetzt acht Messen gemacht werden. Noch in diesem Jahr kommt Berlin hinzu. Im nächsten Jahr starten die "VeggieWorlds" in Utrecht, Hamburg, Paris, München und Zürich. Neuss als selbst ernannte Food-City steht ein solcher Gigant in den eigenen Stadtgrenzen gut zu Gesicht, aber das liegt nicht daran, dass Neuss eine Veggie-Hochburg wäre. Die Gründe für den Standort sind rein pragmatischer Natur für den gebürtigen Düsseldorfer und Wahl-Kaarster Hendrik Schellkes: "Neuss haben wir als Firmenstandort gewählt, da es für alle Mitarbeiter gut zu erreichen war. Neuss liegt für uns sehr gut, da es nah an der Landeshauptstadt liegt und dennoch erschwinglich ist, was Miete und Unterhalt angeht."

(Kurier-Verlag)