Sie schießen am Dienstag auf den Vogel: Die Königsbewerber stellen sich vor

Neuss · Es ist einer der Gänsehautmomente der Festtage: Wenn der Vogel fällt und der neue König feststeht, ist der Jubel groß. In diesem Jahr gibt es mindestens zwei Bewerber. Der Stadt-Kurier stellt die Anwärter auf die Krone vor.

Das Königsschießen ist einer der emotionalste Moment des Schützenfestes.

Schriftlich beworben haben sich nach aktuellem Stand Thomas Gondorf vom Hubertuszug Götz von Berlichingen und Jochem Kirschbaum vom Schützenlustzug Schwimmböxges. Wie Präsident Thomas Nickel dem Stadt-Kurier mitteilte, rechnet er aber noch mit ein bis zwei weiteren Kandidaten, die am kommenden Dienstag um 18.15 Uhr auf der Schützenwiese um die Würde wetteifern. "Ich freue mich aber schon jetzt für alle Schützen, dass wir einen spannenden Wettkampf erwarten dürfen", so der 69-Jährige.

Thomas Gondorf war bereits Schützenprinz.

Foto: Foto: privat

Wer sind die feststehenden Königsbewerber? Kirschbaum ist 55 Jahre alt, Diplomingenieur und Vater von drei erwachsenen Kindern. Der gebürtige Neusser stellt sich nicht zum ersten Mal dem Wettbewerb an der Vogelstange. Im Jahr 2006 trat er gegen Mario Meyen an, ein Jahr darauf unterlag er Horst Dvorak. Jetzt, zehn Jahre später, wagt er einen neuen Versuch. "Aller guten Dinge sind drei", diesen Satz bekommt der Schütze dieser Tage oft zu hören. Zugkameraden und Freunde hat er längst eingeweiht. Und seine Partnerin Uli Jansen hat ihm das Ok für die Kandidatur zu Weihnachten geschenkt.

"Ohne Partnerin, die das ebenfalls von Herzen möchte, geht es nicht. Umso glücklicher bin ich, ein echtes Nüsser Rösken an meiner Seite zu haben", so Kirschbaum. Dem Schützenlustler ist es ein großes Anliegen, dass seine Königin genauso eine Wertschätzung erfährt, wie er selbst — falls es denn klappen würde. "Ich möchte es in diesem Jahr werden", sagt der Hobbysportler kampfeslustig.

Auch Mitbewerber Gondorf zeigt Ehrgeiz. "Wer sich bewirbt, will es auch machen", sagt der 60-Jährige. Königsluft schnupperte er bereits 1970 als Prinz. Damals war sein Vater Mathias Gondorf Majestät, zu der Zeit Adjudant der Hubertusschützen. Somit zeichnete sich früh ab, in welches Korps es Gondorf ziehen würde. Damals verstärkte er die Hubertusschützen als Hönes. Und jetzt will er es seinem Vater gleich tun und Schützenkönig werden. "Irgendwann ist es soweit, dass man es versuchen muss und jetzt passen alle Rahmenbedingungen", sagt der selbstständige Versicherungsmakler. Den Segen seiner Ehefrau Uschi und seines Zuges hat er längst bekommen. Und auch die vier erwachsenen Kinder würden sich freuen. "Unser ältester Sohn kommt eigens aus Texas angereist, um mich am Dienstag anzufeuern", freut sich der Vollblutschütze. Dass es dabei einen Wettbewerb an der Vogelstange geben wird, begrüßt der gebürtige Neusser. "Das ist für die Zuschauer in jedem Fall interessanter", findet Gondorf.

Die nötigen Vorbereitungen — Garderobe, Residenz, Hofstaat und Co. — sind getroffen. Für den Fall der Fälle. Doch zunächst will der 60-Jährige möglichst entspannte Festtage verbringen und Seine amtierende Majestät Christoph I. Napp-Saarbourg hochleben lassen.

(Kurier-Verlag)