„Bürger-Brennpunkte“: Wo klappt’s nicht mit dem Straßenverkehr? SPD-Politiker wollen mit betroffenen Bürgern vor Ort ins Gespräch kommen
Kaarst · Die Zahl der Einwohner in Kaarst wächst stetig, liegt aktuell bei knapp 43.700 – da bleibt es nicht aus, dass es auch auf den Straßen voller wird. Die SPD lädt jetzt zu „Bürger-Brennpunkten“ ein, in denen sie nachhören möchte, wo den Kaarstern verkehrstechnisch der Schuh drückt.
Premiere ist am Freitag, 26. August, ab 16 Uhr vor dem Bürgerkeller an der Neusser Straße.
„Die Nachverdichtung kann an der einen oder anderen Stelle zu Engpässen führen und auch der Parkraum knapp werden“, macht die Ortsvereinsvorsitzende Anneli Palmen deutlich. Aktuell führt sie das Bauvorhaben Karlsforster Straße an: „Wenn dort 136 Wohneinheiten entstehen, wird die Giemesstraße zum Nadelöhr.“ Wolfgang Reuter (SPD), Mitglied im im Planungs- und Verkehrsausschuss (PVA), ärgert sich über die Planungen zur Straße Am Bisgeshof: „Wir haben eine Einbahnstraßenregelung und breitere Bürgersteige gefordert – die CDU war leider dagegen.“
„Auch Fuß- und Radwege stehen im Fokus“, so PVA-Mitglied Alfred Lempke (SPD). Kritisch sieht Anneli Palmen zum Beispiel das Fehlen eines Radwegs, wenn der Radler von der Giemes- in die Friedensstraße abbiegt. Reuter verweist auf Abschnitte an der Langen Hecke, die ohne Bürgersteig auskommen müssten. Missstände, die den Verkehrsexperten der SPD sofort ins Auge gefallen sind. Jetzt wollen sie die Meinung der Bürger hören: „Da niemand die jeweilige Situation vor Ort besser beurteilen kann als die Anwohner selber, wollen wir mit ihnen ins Gespräch kommen und ihre Sorgen und Vorschläge hören“, lädt Herbert Palmen, sachkundiger Bürger für die SPD im PVA, zum ersten „Bürger-Brennpunkt“ am 26. August ein: Ab 16 Uhr werden SPD-Politiker vor dem Bürgerkeller an der Neusser Straße den Bürgern zur Verfügung stehen. Dieser Standort wurde mit Bedacht gewählt: „In diesem Bereich gibt es große Probleme mit dem Verkehr und der Parksituation, da hätte man im Vorfeld besser planen müssen“, so Anneli Palmen.
Die SPD-Politikerin stellt klar, dass sie nicht gegen weiteren Wohnungsbau sei. Aber dort, wo über eine Verdichtung der bereits vorhandenen Bebauung zusätzliche Wohnungen und Häuser gebaut werden würden, seien umfangreiche und detaillierte Planungsüberlegungen im Vorfeld anzustellen. Die SPD will jetzt Bürgermeinungen sammeln, eine Prioritätenliste erstellen, entsprechende Anträge in die Ausschüsse bringen, aber auch das Gespräch mit der technischen Dezernentin suchen „um Situationen zu entschärfen und alte Fehler zu heilen“, so Anneli Palmen.
„Mal sehen, wer zum Wohle der Bürger mitziehen wird, ohne auf politische Befindlichkei
ten zu achten“, sagt Herbert Palmen.
Voraussichtlich im September soll es einen „Bürger-Brennpunkt“ in der Büttgener Ortsmitte geben.
Rolf Retzlaff