Osteraktion Nächstenliebe und Kunst finden hier zusammen

Kaarst · In Zusammenarbeit zwischen dem Kölner Künstler Volker Hildebrandt und der katholischen Kirche in Kaarst entstand eine aufwändige Kunstinstallation. Bis Karsamstag (16. April) werden die Kreuze über den Altären von St. Martinus in Kaarst und St. Aldegundis in Büttgen von einem Tuch verhüllt, das Hildebrandt entworfen hat.

Bis Karsamstag werden die Kreuze über den Altären von St. Martinus und St. Aldegundis von einem Tuch verhüllt, das Künstler Volker Hildebrandt entworfen hat.

Foto: Katholische Kirche Kaarst/privat

Violett, die liturgische Farbe der Fastenzeit, bildet den farblichen Hintergrund auf dem in Rot, Grün und Blau die Buchstaben „I L U“ leuchten. Dies steht für die Worte: „I love you“. Die in acht Metern Höhe befestigte Kreuzverhüllung in St. Martinus misst vier mal vier Meter und entfaltet durch Farbigkeit, Höhe und Größe eine beeindruckende Raumwirkung.

Pfarrer Ulrich Eßer: „Vor dem Kreuz gewinnen die drei Buchstaben eine besondere Bedeutung: Sie erinnern daran, dass Gott uns liebt und wir ihm mit unserer Liebe antworten können. Jesus hat auf diese Liebe vertraut.“ Es ist eine alte Tradition, in Kirchen in der Fastenzeit Kreuze zu verhüllen, um der Trauer über das Leiden Jesu aber auch seiner Liebe zu den Menschen Respekt zu erweisen.

Als Beispiel für die Umsetzung der Liebe Jesu zu den Menschen in praktische Nächstenliebe öffnete in dieser Woche am Dienstagnachmittag im Pfarrheim von St. Martinus (Rathausstraße) das Begegnungscafé für Flüchtlinge besonders aus der Ukraine wieder seine Pforten. Die Installation der Kreuzverhüllung in den Kirchen lädt zum Verweilen ein, zum Hinsehen und Nachdenken. Besucher sind eingeladen, ihre Gedanken, die sich beim Betrachten einstellen, festzuhalten. Dazu stehen im Kirchenraum Stellwände bereit. „Wir halten die große St.-Martinus-Kirche in Kaarst werktags geöffnet und hoffen, dass der eine oder die andere die Gelegenheit nutzt, um im Kirchenraum Ruhe und Kraft zu tanken“, so Pfarrer Eßer.

Parallel zur Kreuzverhüllung möchte Künstler Hildebrandt Kaarster einladen, an seinem Internetprojekt „Love pro toto“ mitzuwirken: Menschen sagen in einem kleinen Video „Ich liebe dich“. Diese kurzen Videos werden hochgeladen auf www.loveprototo.com – das geht einfach und unkompliziert. So entsteht im Netz eine „globale soziale Skulptur“, aktuell ist eine Vielzahl dieser kleinen Videos auf der genannten Seite zu finden. Es macht auf eine einfache Art Freude und Mut, sich den prominenten kurzen Satz immer wieder anzuhören. „Viele bringen sich ein, alle sind wichtige Teile des Ganzen, machen es immer größer und immer schöner“, so Volker Hildebrandt – ein Ansatz, bei dem sich Kunst und Kirche treffen.