Neusser Tafel ruft auf, ihr Angebot zu nutzen Tafel fürchtet: Trotz großer Not zu wenig Menschen da
Neuss · Sie hilft seit Jahren unermüdlich zahlreichen Menschen in Neuss, denen es finanziell nicht so gut geht, bei der Grundversorgung: die Neusser Tafel. Jetzt wendet sich das Team mit einer dringenden Bitte an die Öffentlichkeit.
„Trotz steigender Inflationszahlen, Corona, Kurzarbeit und Co. kommen aktuell für unsere Begriffe recht wenig Menschen zu uns“, erklärt Rebecca Schuh, Vorsitzende der Neusser Tafel, dass sie sich um diejenigen sorgt, die das Angebot nicht nutzen.
„Teils weil sie sich schämen – dies gilt vor allem für ältere Menschen und es gibt dazu keinen Grund, denn die Mitarbeiter behandeln alle gleichermaßen freundlich und hilfsbereit –, teils weil es zur Zeit mehr als ungemütlich ist, draußen zu stehen und zu warten, bis man aufgerufen wird“, malt sich das Tafel-Team um Schuh mögliche Gründe aus.
„Das finden wir ausgesprochen bedauerlich, wissen wir doch um die Not. Leider mussten wir unsere Begegnungsstätte wegen Corona schließen. Dort gab es die Möglichkeit, einigermaßen geschützt und warm zu sitzen“, bedauert die Vorsitzende. Aber es soll Abhilfe geschaffen werden: „Wir werden uns jetzt drei Heizpilze kaufen. Vielleicht gibt es ja auch einen Spender dafür, damit unsere Kunden ein wenig Wärme abbekommen“, hofft sie.
Leider blieb und bleibt auch die Neusser Tafel nicht ganz von den Auswirkungen der Pandemie verschont. „Einige Kollegen haben sich aus Angst, sich anzustecken, abgemeldet, sodass wir die Kleiderkammer nur noch montags von 14.30 bis 16.30 Uhr geöffnet haben“, erklärt Schuh weiter.
Der Tafelladen an der Hauptstelle Neuss, Düsseldorfer Straße 50 im Barbaraviertel, hat montags, mittwochs und freitags jeweils von 14.30 bis 16.30 Uhr geöffnet. Auch warme Mahlzeiten werden dann angeboten. Neuanmeldungen sind zur Zeit an allen Ladenöffnungstagen möglich. Dazu muss ein aktueller, kompletter Bescheid mitgebracht werden.
Alle Infos zur Neusser Tafel gibt es unter www.neussertafel.de. Hanna Loll